Karl Martell

Karl Martell (* 688-691 † 15-22.10.741)

Karl ist der Sohn von Pippin II. aus einer 'Nebenehe mit Chalpaida', den er zeitlebens von Herrschaftsansprüchen auszuschließen versuchte. Seine Taufe vollzog Bischof Rigobert von Reims.

Der fränkischer Hausmeier entmachtet das Geschlecht der Merowinger. Wichtige weltliche und geistliche Posten des Frankenreiches besetzt er mit eigenen Gefolgsleuten. Sein Sohn Pippin der Jüngere wird König der Franken und löst die alte Dynastie ab.

Wichtige Ereignisse

714: Nach dem Tod Pippis II am 16.12.714 versucht Plektrud die Rechte ihrer Enkel gegen Karl zu verteidigen und lässt ihn in Gewahrsam nehmen.

716: Die Neustrier unter ihrem Hausmeier Raganfrid rücken bis vor Köln. Plektrud muss ihnen ansehnliche Schätze ausliefern und Karl kommt aus der Haft frei. Gegen die Friesen muss Karl vor Köln seine einzige Niederlage hinnehmen und vom Schlachtfeld fliehen. Er sammelte dann aber seine Kräfte und besiegte die Neustrier im Frühjahr 716 bei Amel in den Ardennen.

717: Karl stellt eine Streitmacht auf und besiegt am 21. März in der Schlacht von Vinchy bei Cambrai die Neustrier. Anschließend wird Köln belagert. Er kann Plektrud zwingen, seine Rechte anzuerkennen und den merowingischen Königsschatzes herauszugeben. Damit gelangt dieses wichtige Machtmittel vollständig in die Verfügungsgewalt der Karolinger.

718: Karl erhob vor dem 3. Februar zur Legitimierung seiner Macht mit Chlothar IV. einen eigenen Merowingerkönig, der ihn formell zum Hausmeier ernannte. Als Vergeltungsschlag für den Einfall ins Frankenreich zieht Karl mit einem Heer nach Sachsen und erreichte die Weser.

719: Die Schlacht bei Soissons (718/719) endet mit einem vollständigen Sieg der Austrier unter Karl. Nach dem Tod von Chlothar IV. erkennt er den nun machtlosen Childerich II. als König an.

721: Weiterer Feldzug nach Sachsen.

721: Karl erhebt nach Chilperichs Tod Theuderich IV., einem Sohn Dagoberts III., zum neuen Merowingerkönig.

722: Feldzug gegen die Sachsen oder Friesen?.

723: Karl lässt zwei Söhne seines Halbbruders Drogo inhaftieren.

724: Weiterer Feldzug nach Sachsen; Niederwerfung einer neuen Erhebung seiner neustrischen Gegner. Pirmin gründet mit der Hilfe Karl Martells und des alemannischen Herzogs Lantfrid das Kloster Reichenau.

725: Karl greift gemeinsam mit Liutprand, dem König der Langobarden, zugunsten Herzog Hugberts in die innerbayerischen Streitigkeiten ein. Karls erste Ehefrau Chrodrud verstirbt(?). Karl heiratet die Bayerische Prinzessin Swanahild.

729: Geplanter Kriegszug nach Sachsen wird wegen Problemen in Alemannien nicht in die Tat umgesetzt.

730: Ausbruch von Kämpfen zwischen Karl und Herzog Lantfrid.

732: Sieg Karls über die Araber und Berber in der Schlacht bei Poitiers.

733: Ab 733 unterwirft Karl schrittweise Burgund und die Provence.

737: Tod Theuderichs IV.

739/740: Der Papst titulierte Karl in zwei Briefen von 739/40 als Vizekönig (subregulus).

741: In einer Urkunde vom 17. September schenkt er die merowingische Königspfalz Clichy dem merowingischen Königskloster Saint-Denis.

Aus den letzten Jahren Karls sind zwei Nachfolgeordnungen überliefert: Erste Reichsteilung - Zweiteilung unter seinen Söhnen Karlmann und Pippin dem Jüngeren - Karlmann soll Hausmeier in Austrasien, Thüringen und Alemannien werden, Pippin in Neustrien, Burgund und der Provence.
Zweite Reichsteilung - In einer weiteren Nachfolgeregelung entschließt sich Karl, auch seinen Sohn Grifo aus zweiter Ehe mit Swanahild unter die Erben aufzunehmen und ihm ein eigenes Herrschaftsgebiet zuzuweisen.

Frankish Empire 481 to 814-de

Quellen:

1) de.wikipedia.org/wiki/Karl_Martell

2) Neue Deutsche Biographie (NDB), Band 20, Seite 527

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