Die Eifel unter den Franken

Die Eifel unter den Königen von Franken

Ein Volk namens Franci wird erstmals Ende des 3. Jahrhunderts in den lateinischen Schriftquellen erwähnt. Sie siedelten zunächst rechts des Rheins, wechselten oft ihr Siedlungsgebiet und stießen immer wieder – in wechselnden Allianzen – zu Raubzügen in gallo-römisches Gebiet vor. Im Laufe der Zeit bildete sich dabei aus den einzelnen Stammesverbänden in einem vielschichtigen Prozess der Ethnogenese schließlich der Großstamm der Franken. Diese werden klassischerweise in einen nordwestlich siedelnden Teilstamm der Salfranken und einen am Mittelrhein und südlich davon siedelnden Teilstamm der Rheinfranken aufgeteilt. - Quelle und weitere Infos bei Wikipedia

Von Sal- und Rheinfranken abgegrenzt werden teilweise noch die Moselfranken, eine Untergruppe der 'Rheinfranken', die zu Beginn des 5. Jahrhunderts am oberen Rhein und an der Mosel ansässig wurden.

Für das 4. Jahrhundert sind wiederholt Einfälle von Franken in linksrheinisches Gebiet bezeugt, unter anderem wurden Trier und Köln mehrfach angegriffen.In den Jahren 388 und 389 durchbrachen 'Rheinfranken' unter ihren Anführern Marcomer, Gennobaudes und Sunno den niederrheinischen Limes und verwüsteten die Umgebung von Köln, einigten sich aber mit dem Kaiser Valentinian II. auf ein Friedensabkommen. Dennoch kam es auch anschließend weiterhin zu Unruhen am Rhein, sodass um 402 der Sitz der Prätorianerpräfektur aus der ehemaligen römischen Kaiserstadt Augusta Treverorum (dem heutigen Trier) nach Arelate (heute Arles) verlegt werden musste. In den Jahren 413 bis 420 überfielen fränkische Gruppen Augusta Treverorum mehrfach, um das Jahr 435 eroberten die Franken die Stadt endgültig. Auch Köln fiel 459/461 endgültig in die Hände der 'Rheinfranken', die sich danach am Mittelrhein bis nach Mainz festsetzten. Quelle und weitere Infos bei Wikipedia

Gallien im Jahr 481

Chlodwig I. (* 466 - † 27.11.511)

Der fränkische König bzw. rex, aus der Dynastie der Merowinger, unterwirft alle anderen fränkischen reges sowie weitere germanische Gruppen gewaltsam und bezwingt 486/487 den letzten römischen Herrscher in Gallien, Syagrius, in der Schlacht von Soissons. Daher wird er als Begründer des Frankenreichs angesehen, zu dessen Hauptstadt er Paris macht. Quelle und weitere Infos bei Wikipedia

Sein Vater Childerich I. († 481 oder 482) war der erste fränkische Kleinkönig bzw. rex aus dem Geschlecht der Merowinger, dessen Herrschaft im Jahr 463 sicher belegt ist. Sein Grab wurde am 27. Mai 1653 bei Ausschachtungsarbeiten zum Bau eines Hospizes in der Nähe der Kirche Saint-Brice in Tournai (Provinz Hennegau) in den damaligen Spanischen Niederlanden (heute in Belgien) von einem Arbeiter entdeckt, es enthielt prunkvolle Beigaben. Quelle und weitere Infos bei Wikipedia

Chlodwig befehligte keineswegs nur fränkische Kämpfer, sondern auch Soldaten anderer Herkunft, darunter nach Auskunft des Geschichtsschreibers Prokopios von Caesarea eben auch große Teile der einstigen römischen Grenzarmee Nordgalliens (Historien 5,12,12–19).

Les Francs en Belgique romaine-de

Sigibert von Köln

war ein fränkischer Kleinkönig, der um 500 über Köln und Teile des Rheinlandes herrschte.

Eiflia illustrata: "... schon im 5ten Jahrhundert erkannte die Stadt Köln Siegbert als König an, dessen Herrschaft sich auch über die benachbarten Ripuarier erstreckt zu haben scheint. Dies geht daraus hervor, dass er als die Allemannen im Jahr 496 in das Gebiet der Ripuarier feindselig einfielen, solches als eine ihm zugefügte Beleidigung schwer rächte. Mit Hülfe des Franken-Königs Chlodoväus trieb er sie, in der merkwürdigen Schlacht bei Zolbiack (Zülpich im Jülichen), in die Flucht."

Bei der Schlacht wurde Sigibert am Knie verwundet, danach erhielt er den Beinamen 'der Lahme'.

Die Schlacht von Zülpich

496 - Die Schlacht von Zülpich (lateinisch Tolbiacum) wird zwischen den Rheinfranken unter Sigibert von Köln mit der Hilfe der Salfranken unter Chlodwig I. gegen die angreifenden Alamannen ausgetragen. Der Eingriff Chlodwigs I. stärkt seine Position bei den Rheinfranken. Der Austragungsort der Schlacht war möglicherweise die Wollersheimer Heide zwischen Langendorf (Zülpich) und Wollersheim (Nideggen), etwa 60 km östlich der heutigen deutsch-belgischen Grenze. - Quelle und weitere Infos bei Wikipedia

Eiflia illustrata: "Bei dem schon gedachten Städtchen Zolbiack erlitt Theodebert eine schmächliche Niederlage, und verlor sein Leben. Kurz darauf wurden die Edlen der Ripuarier nach Zolbiack berufen. In der Hauptkirche des heil. Gereon(*) mußten sie, nach damaliger Sitte, am Altare dem Sieger Gehorsam schwören, worauf das Land mit dem Frankenreiche vereinigt wurde. "

(*) Wahrscheinlich geschah die Eidesleistung zu Köln in der Kirche St. Gereon.

Franken Expans1

Herrschaft Chlodwig I.

Eiflia Sacra: "Chlodewig ... trat nach dem Berichte des Gregor von Tours († 595) in Folge eines Gebübdes zum Christenthum über, jedenfalls auch veranlaßt, durch seine burgundische und christliche Gemahlin Chlothilde ... Die Taufe an ihm vollzog der h. Remigius, Bischof von Reims."

Dieser Schritt war eine wichtige Weichenstellung für den weiteren Verlauf der mittelalterlichen Geschichte. Er knüpfte einerseits an spätantike römische Traditionen an, in die er sich selbst einordnete, andererseits leitete er Entwicklungen ein, die zur Herausbildung der frühmittelalterlichen Verhältnisse beitrugen. - Quelle und weitere Infos bei Wikipedia

Eiflia Sacra S. 58: "In früheren Jahrhunderten, wo die Benedictiner sich in noch uncultivirten Gegenden niederließen - also auch in der Eifel - entfalteten sie ihren doppelten Missionsberuf: Kampf gegen das fast in ganz Westeuropa noch wurzelnde Heidenthum, und sodann Hebung des Ackerbaues und der ländlichen Kultur."

507 - Chlodwigs Sieg über den westgotischen rex Alarich II. von Tolosa (Toulouse) in der Schlacht von Vouillé bringt den größten Teil Galliens unter seine Herrschaft.

Um 508/509 Chlodwig stiftet Chloderich (Sohn des Sigiberts) zu einem Attentat auf seinen Vater an. Kurz darauf wurde Chloderich seinerseits von Chlodwig als Vatermörder beschuldigt und getötet.

509 - Chlodwig erobert das rheinfränkische Reich und vereinigte damit die bislang getrennten größten Einzelgruppen der Franken.

510 Chlodwig wird nach dem Tode Sigiberts und dessen Sohnes im Jahre 510 Großkönig und Herr über Köln. (Quelle: Erzbistum-koeln.de)

511 - Chlodwig verstirbt am 27. November in Paris. Er hatte verfügt, dass seine vier Söhne die Herrschaft unter sich aufteilen sollen, ohne formal unabhängige Reiche zu gründen.

Beitrag des WDR zum Todestag Chlodwig I - 15 min

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Chlodwigs Eroberungen

Chlodwigs Eroberungen

Die Aufteilung des Reiches nach Chodwig I.

Theuderich I. (* vor 484 - † 533)

Theuderich erhält den östlichen Teil, der die Champagne, die Auvergne, Teile Aquitaniens sowie die rechtsrheinischen Gebiete. Er war der älteste und nichtehelicher Sohn. Seine Mutter war eine unbekannte Fränkin, die der Geschichtsschreiber Gregor von Tours als Konkubine bezeichnet. Vermutlich gehörte sie zur Sippe der Kölner Könige.

Chlodomer († 21. Juni 524)

Chlodomer erhält die Gebiete um die Loire sowie Teile der Kirchenprovinzen Sens und Tours, sowie den Norden Aquitaniens mit Poitiers und Bourges. Er residierte in Orléans. - Quelle und weitere Infos bei Wikipedia

Childebert I. († 23. Dezember 558)

Childebert I. erhielt als Teilreich das Küstengebiet zwischen Somme und Loire (Bretagne, Normandie und Brie) mit dem Königssitz Paris sowie ein westliches Stück von Aquitanien.

Chlothar I. (* um 495; † Dezember 561)

Chlothar erhält die alten salischen Stammlande, diese umfasste Soissons, Laon, Noyon, Cambrai, Tournai, Thérouanne, Arras, Tongern und Maastricht, sowie einen Teil von Aquitanien. Chlothar residierte in Soissons.

Die letzten 3 Söhne Chlodwigs stammen aus dessen Ehe mit Chrodechild, die Geburtsjahre werden in den Quellen unterschiedlich angegeben.

Tabellarische Zusammenfassung bis zur Alleinherrschaft von Clothar I.

524: Chlodomer fällt am 21. Juni 524 im Burgundenkrieg, die Brüder teilen sein Reich auf.
Nach dem Tod Chlodomers beschließen Childebert und Chlothar, Chlodomers drei erbberechtigte unmündige Söhne, ihre Neffen, aus dem Weg zu räumen, um sich das Erbe anzueignen. Auf Anstiften Childeberts tötet Chlothar die beiden älteren Kinder eigenhändig. Der jüngste, Chlodoald, blieb verschont, da er für den geistlichen Stand bestimmt und damit regierungsunfähig war.

531: Chlothar beteiligt sich am erfolgreichen Angriff seines Halbbruders Theuderich I. auf das Reich der Thüringer. Nach dem fränkischen Sieg an der Unstrut kam es bei der Beuteteilung zu einem Konflikt zwischen Chlothar und Theuderich um die gefangene thüringische Königstochter Radegunde, die Chlothar in seine Gewalt brachte und später heiratete, um sich dadurch Erbansprüche zu sichern. - Quelle und weitere Infos bei Wikipedia

532: Chlothar greift zusammen mit Childebert erneut das Burgundenreich an. In der Endphase dieses Krieges beteiligt sich auch Theudebert I. an den Kämpfen. Die Burgunden werden bei der Schlacht von Autun geschlagen.

533: Theudebert I. (* 495-500 - † Ende 547) übernimmt als einziger Sohn den Reichsteil seines verstorbenen Vaters als König der Franken. Childebert und Chlothar versuchen ihn von der Nachfolge auszuschließen, scheitern jedoch, da Theudebert Rückhalt bei seinen 'Leuten' (fränkisch leodes) fand. Leodes waren wahrscheinlich die freien fränkischen Krieger.

In der Endphase dieses Krieges beteiligt sich auch Theudebert I. an dem Krieg gegen das Burgunderreich.

534: Burgund wird ein Teil des Frankenreiches unter Chlothar I., Childebert I. und Theudebert I.. Das Gebiet als Reichsteil Burgundia behält zwar eigenes Volksrecht und eine gewisse Eigenständigkeit, muss aber den Franken Heeresfolge und Zins leisten.

535: Die Ostgoten befinden sich im Krieg mit dem Oströmische Reich. Sie überließen den Merowingern daher freiwillig einige südgallische Gebiete, um nicht an zwei Fronten kämpfen zu müssen. Durch die Annexion der heutigen Provence gewinnen diew Merowinger erstmals einen direkten Zugang zum Mittelmeer. - Quelle und weitere Infos bei Wikipedia

541: Childebert und Chlothar greifen gemeinsam die Westgoten an, der Feldzug endet jedoch als Misserfolg.

547: Ende des Jahres verstirbt Theudebert I. an einer Krankheit. - Quelle: www.deutsche-biographie.de/sfz64763.html

548: Theudebald (auch Theudowald; * um 537 - † November/Dezember 555) übernimmt nach dem Tode seines Vaters Theudebert I. als einziger Sohn dessen Nachfolge.

555: Nach längerer Krankheit verstirbt Theudebald kinderlos. Seinen Reichsteil erbt sein Großonkel Chlothar I., der sodann auch Theudebalds Witwe Walderada heiratet.

558: Childebert verstirbt, er hatte zwei Töchter, Chrodoswinth und Chrodoberga, aber keinen Sohn. Da er somit ohne Erben war, fällt auch sein Reichsteil an Chlothar I.

561: Radegundes Bruder, der einzigen männlichen Überlebenden des thüringischen Königshauses, lässt Chlothar ermorden. Seine Söhne Charibert I., Guntram I., Sigibert I. und Chilperich I. teilen das Reich untereinander auf. Seine beiden ältesten Söhne aus seiner Ehe mit Ingund waren zu diesem Zeitpunkt bereits gestorben.

Frankenreich unter Chlothar I.

Frankenreich unter Chlothar I.

Die Aufteilung des Reiches nach Chlothar I.

Charibert I. (* um 520 - † 567)

Charibert erhält die Residenzstadt Paris und den Hauptteil der Gebiete im Süden, darunter Bordeaux, Limoges, Cahors, Poitiers und Albi, im Norden unter anderem Chartres, Rouen, Tours, Angers, Nantes.

Guntram I. (* um 532, spätestens 534 - † 28. März 592

Guntram erhält den Reichsteil mit der Residenz Orléans, den man später das Teilreich Burgund nennt. Er gründete Klöster und fördert das Mönchtum. Nach seinem Tod wird er sogar als Heiliger verehrt, lokal und später unter anderem auch in Utrecht, Köln und Reims. Sein Festtag ist der 28. März.

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Sigibert I. (* um 535 - † November/Dezember 575)

Sigibert erhält den nordöstlichen Reichsteil mit dem Königssitz Reims; dazu gehörten außer der Champagne (einschließlich Laon) alle fränkischen Gebiete östlich des Rheins und südlich der Donau. Für diesen Reichsteil kam in der zweiten Hälfte des 6. Jahrhunderts die Bezeichnung Austrasien auf. Ferner gehörten zu Sigiberts Anteil im Süden die Auvergne und ein Teil der Provence mit Marseille. - Quelle und weitere Infos bei Wikipedia

Chilperich I. (* um 535 - † zwischen 27. September und 9. Oktober 584)

Chilperich erhält das Teilreich von Soissons, ist jedoch mit seinem Erbanteil nicht zufrieden.

Gundowald († 585), auch Gundobald, Gundovald oder Gondovald (französisch Gombaud) genannt, behauptete der uneheliche Sohn von König Chlothar I. zu sein. Von Chlothar jedoch zu Lebzeiten verleugnet und öffentlich seines Königsanspruches durch Abschneiden der Haare beraubt, floh er über Italien nach Konstantinopel, wo ihm der oströmische Kaiser Asyl gewährte. - Quelle und weitere Infos bei Wikipedia

Tabellarische Zusammenfassung

561: Nach dem Tod Chlothars I. bringen die vier Söhne den Leichnam gemeinsam zur Bestattung nach Soissons. Unmittelbar danach bemächtigt sich Chilperich I des Thronschatzes und der Stadt Paris. Seine drei Halbbrüder verbündeten sich jedoch gegen ihn und vertreiben ihn aus Paris. Danach führen sie zu viert nach merowingischem Brauch die oben genannte Reichsteilung durch.

562: Schlacht zwischen den Awaren unter Baian und den Franken unter Sigibert I., Chilperich nutzt diese Gelegenheit zu einem Einfall ins Ostreich und eroberte Reims. Sigibert I. unternimmt anschließend einen Gegenangriff und eroberte Soissons. Er nimmt Chilperichs I. Sohn Theudebert gefangen.

563: Sigibert I. lässt Theudebert frei, behällt doch Soissons dauerhaft.

566: Sigibert I. betreibt eine gotenfreundliche Politik und heiratet Brunichild, eine Tochter des Westgotenkönigs Athanagild.

567: Chilperich I. heiratet Brunichilds älterer Schwester Gailswintha.

567: Charibert I. verstirbt ohne männlichen Nachkommen, seine Brüder Guntram I., Sigibert I. und Chilperich I. teilen sein Reich untereinander auf. Über die Königsstadt Paris können sie sich nicht einigen, sie wird 'neutralisiert'.

Um 570: Chilperich I. (oder seine Konkubine Fredegunde) lässt seine Ehefrau Gailswintha ermorden. Chilperich I. heiratet sodann Fredegunde. Dies führt zu einer dauerhaften Feindschaft zwischen Brunichild und Chilperich I.

Um 571: Um eine Verbindung zwischen seinen nördlichen Kerngebieten und seinem Besitz im Süden schaffen beginnt Chilperich I einen Krieg gegen Sigibert I.. Chilperich lässt Tours und Poitiers von einem Heer unter seinem Sohn Chlodwig besetzen. Sigibert bittet Guntram um Hilfe, worauf ein Heer Guntrams unter dem fähigen Feldherrn Mummolus Chilperichs Truppen zum Rückzug zwingt.

573: Bruch zwischen Sigibert I. und Guntram I.; Chilperich I. nutzt die Situation und startet erneute Angriffe auf Gebiete von Sigibert I., die er von seinem Sohn Theudebert ausführen lässt.

574: Chilperich I. verbündet sich mit Guntram I., es folgen wechelhafte Kämpfe.

575: Sigibert I startet mit überlegenen Kräften eine Offensive, einen wesentlichen Teil seines Heeres bilden neben den Franken auch Sachsen, Schwaben, Thüringer und Angehörige anderer östlich des Rheins lebender Stämme. Guntram I. scheut sich letztendlich vor dem Kampf gegen das überlegene Heer Sigiberts und zieht sich zurück. Sigibert I besetzte Paris sowie große Teile von Chilperichs Reich.
Sigibert wird im November oder Dezember 575, nachdem er von den bisherigen Kämpfern Chilperichs zu deren König erhoben wurde, im Auftrage Fredegundes mit vergifteten Messern oder Dolchen (Skramasax) erstochen.
Sigeberts Sohn und Nachfolger Childebert II. ist noch unmündig. Dies führt zu einer Wende im Kriegsverlauf. Chilperich I kann die verlorenen Gebiete zurückerobern und darüber hinaus auch den ganzen Teil des ehemaligen Reichs Chariberts, der 567 Sigibert zugefallen war, in seinen Besitz bringen.

576: Gruntram I. adoptiert Childebert II., den erst siebenjährigen Sohn und Nachfolger des ermordeten Sigibert I. Seine eigenen 4 Söhne waren gestorben.
Brunichild führt jedoch faktisch die Politik in Austrasien mit ihren 'Großen oder Adligen'.

581: Brunichild wird gestürzt und es kommen Männer an die Macht, die sich mit Chilperich I gegen Guntram I verbünden. Chilperich hatte damals nach dem Tod seiner Söhne keinen männlichen Nachkommen mehr; daher setzte er im Rahmen dieses neuen Bündnisses seinen Neffen Childebert II. als Erben ein.

582: Gundowald kehrt 582 oder 583 als Prätendent ins Reich Guntrams zurück. Gundowald nimmt mit seinem Heer einige Städte im südlichen Gallien ein und lässt sich schließlich von seinen Truppen zum König erheben. Guntram I. zieht nun gegen den Usurpator Gundowald in den Krieg.

583: Chilperich I plant einen Großangriff auf Guntram I, zudem es aber aus verschiedenen Gründen nicht kommt.

584: Ermordung Chilperichs I, seine Witwe Fredegunde stellt sich unter den Schutz von Gruntram I., um ihrem erst wenige Monate alten Sohn Chlothar II. das Erbe zu sichern. Gruntram I. übernimmt in Paris nominell die Regentschaft für Chlothar II.

585: Childebert II. wird mit 15 Jahren mündig und Guntram bestätigt ihm die Erbvereinbarung. Unter Guntrams Vorsitz wird die Synode von Mâcon eröffnet.

587: Am 28. November wird der Vertrag von Andelot zwischen Guntram I, Childebert II und dessen Mutter, der Königin Brunichild, geschlossen. Im Todesfall von Childeberts II soll Guntram dessen Söhne unter seinen Schutz nehmen und deren Erbrecht sichern. Guntram verzichtet für diesen Fall auf einen Erbanspruch, den er als Onkel Childeberts geltend machen könnte. Im Fall von Guntrams Tod soll Childebert II dessen Reich erben. - Ein Erbanspruch Chlothars II. soll mit dem Vertrag ausgeschlossen werden.

592: Am 28. März vestirbt Guntram I, Childebert II. erbt das Teilreich Burgund und tritt am 29. März dort die Herrschaft an.

596: Childebert II. verstirbt überraschend im März, ob es sich um einen natürlichen Tod handelt, ist fraglich.

613: Chlothar II siegt über Brunichild, die Regentin von Burgund, und lässt sie hinrichten. Damit ist Chlothar II. seit dem Tod seines Großvaters der erste König über das gesamte Frankenreich.

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Die Herrschaft von Chlothar II

Insgesamt stellt seine Regierungszeit eine 'Friedenszeit' für das Frankenreich dar. Er verlegt seine Residenz von Rouen nach Paris und stellt die alten Grenzen der Teilkönigreiche wieder her. Zusammen mit der Herrschaft seines Sohnes gilt diese Zeit als letzter Höhepunkt des merowingischen Königtums.

614: Chlothar II muss dem fränkischen Adel, der entscheidend zu seinem Sieg über Brunhilde beigetragen hatte, im Edictum Chlotharii wichtige Zugeständnisse machen. Arnulf von Metz (* 582 - † 640) wird Bischof von Metz.

623: Chlothar II. übergibt das Unterkönigreich Austrasien an seinem Sohn Dagobert I., auf Drängen des austrasischen Adels. Kunibert wird Bischof von Köln

629: Chlothar II. stirbt im Winterhalbjahr 629/630 und wird in Paris in der Kirche St. Vincent beerdigt.

Nach dem Tod Chlothar II. wird das Frankenreich nicht wie bisher üblich unter den beiden Söhnen aufgeteilt, sondern Dagobert I., der ältere der beiden, tritt die Nachfolge im Gesamtreich an. Charibert II., der jüngere Bruder erhält auf Druck des neustrischen Adels und seines Onkels Brodulf ein Unterkönigreich in Aquitanien.

Chlothar II., sein Sohn Dagobert und Bischof Arnulf

Chlothar II., sein Sohn Dagobert und Bischof Arnulf

Die Herrschaft von Dagobert I (* 608-610? - † 19. Januar 639)

632: Am 4. April verstirbt Charibert II., sein Sohn Chilperich II. kurz nach ihm. Es wird vermutet, dass sein Sohn Chilperich im Auftrag Dagoberts ermordet wurden. Das Unterkönigreich Aquitanien wird aufgelöst. Als Gesamtherrscher macht Dagobert I. Paris zu seiner Residenz.

633: Dagobert setzt seinen Sohn Sigibert III., damals noch ein Kleinkind, als Unterkönig in Austrasien ein.

634: Zum Regenten seines unmündigen Sohns Sigibert III. wird Bischof Kunibert von Köln ernannt. Dagobert erklärt eine Nachfolgeregelung für den Todesfall, das Reich soll unter seinen Söhnen geteilt werden.

Dagobert lässt das Gesetzbuch Lex Ripuaria verfassen.

639: Nach Dagoberts Tod wird das Königreich zwischen seinen beiden Söhnen Sigibert III. und dem jüngeren Chlodwig II. aufgeteilt.

Frankenreich im Jahre 628

Frankenreich im Jahre 628

Sigibert III. (* 630 - † 656)

in Frankreich Sigebert III. bzw. Saint Sigisbert also Sigibert der Heilige genannt.

Sigibert erhält Austrasien mit Residenz Metz.

Regierungszeit: 639–656 - König der Franken im Teilreich Austrasien.

Chlodwig II. (* 634 - † 657)

in Frankreich Clovis II. Le Fainéant genannt, wobei der Beiname Der Faule bedeutet.

Chlodwig erhält Neustrien und Frankoburgund mit Residenz Paris.

Regierungszeit: 639–657 - König der Franken im Teilreich Neustrien und Burgund.

Die wichtigsten Daten ihrer Regierungszeit:

639: Die Regierung für den minderjährigen Chlodwig II. leitet seine Mutter Nantechild mit dem Hausmeier Aegas und nach dessen Tod (641) mit dessen Nachfolger Erchinoald.

641: Herzog Radulf von Thüringen erweist sich als Sigiberts hartnäckigster Gegenspieler. Nach einer Niederlage 641 an der Unstrut wird Thüringen faktisch unabhängig.

?: Der Hausmeiers Grimoald I. überzeugt den bisher kinderlosen Sigibert, seinen Sohn unter dem Namen Childebert als Nachfolger zu adoptieren.

nach 646: Sigibert III. heiratet Chimnechild. Aus dieser Ehe gehen zwei Kinder hervor: Dagobert II. (* 652; † 679) und Bilichild († 675).

648: Dem Abt des Klosters Solignac, Remaclus, wird von Sigibert das Recht gewährt, eine Abtei zu gründen. Auf dem zugewiesenen Terrain werden zwei Klöster gebaut, Kloster Stablo (648) und Kloster Malmedy (640).

650: Chlodwig II. heiratet Bathilde, mit ihr hatte er drei Söhne: Chlothar III., Childerich II. und Theuderich III.

656: Am 1. Februar verstirbt Sigibert III., Childebertus adoptivus übernimmt die Macht.

nach 657: Um den 11. Oktober verstirbt Chlodwig II., Nachfolger wird sein Sohn Chlothar III.

Der zunehmende Einfluss der Hausmeier (der maiores domus)

Die Hausmeier hatten ursprünglich nur als Hofverwalter fungiert. Ihre Kompetenzen nehmen im 7. Jahrhundert stetig zu und schließlich bekleiden sie die höchsten Reichsposten. Die adeligen Hausmeier (deren Titel schließlich erblich wurde) verfügen über großen Landbesitz und sind für das jeweilige Königshaus nur schwer zu kontrollieren. Am Ende der Merowingischen Zeit sind die Könige Marionetten der Hausmeier.

Childebertus adoptivus

Childebert der Adoptierte († vermutlich 662)

Regierungszeit: wahrscheinlich 656 bis 661/2 - König der Franken, Teilreich Austrasien

Er regierte als Childebert III., sollte aber nicht mit dem in den offiziellen Listen geführten Childebert III. verwechselt werden.

Chlothar III.

(* um 652; † 673 nach dem 10. März)

Regierungszeit: 657–673, König der Franken, Teilreiche Neustrien und Burgund

Die wichtigsten Daten ihrer Regierungszeit:

656: Der leiblicher, 4-jähriger Sohn des Sigiberts (Dagobert II.) wird auf Veranlassung von Childebert adoptivus in ein Kloster nach Irland gebracht.

656/57: Im Teilreich Neustrien wird dem Hausmeier Grimoald (leiblicher Vater von Childebert adoptivus) der Prozess gemacht. Im Teilreich Austrasien wird Machtübernahme von Childebert adoptivus durch die Adoption als rechtens angesehen, im Teilreich Neustrien jedoch als Staatsstreich gewertet.

657: Chlothar III. ist zum Zeitpunkt der Machtübernahme erst 5 Jahre alt. Seine Mutter Bathilde und Hausmeier Ebroin führen die Regierungsgeschäfte.

661/2: Childebert der Adoptierte verstirbt, das genaue Datum ist nicht bekannt. Das Gesamtreich der Franken wird unter Chlothar III. kurz wiedervereinigt.

662: Auf Drängen des austrasischen Adels wird der jüngerer Bruder von Chlothar III., Childerich II., als König in Austrasien eingesetzt. Der Wechsel erfolgt friedlich. Childerich II. ist noch minderjährig und steht unter Vormundschaft seiner Tante Chimnechild, der Witwe Sigiberts III. sowie des Hausmeiers Wulfoald.
Sturz Grimoald

664: Bathilde überlässt formell ihrem Sohn Chlothar III. die Macht.

667: Chlothar III. verstirbt, Nachfolger wird sein Sohn Theuderich III.

Childerich II.

(* um 655; † Herbst 675)

Regierungszeiten:
662-675 - König von Franken, Teilreich Austrasien
667-675 - König von ganz Franken

Dagobert II

(* 652 - † 23. Dezember 679)

Regierungszeit:
676-679 - König von Franken, Teilreich Austrasien

Theuderich III.

(* wahrscheinlich 653; † 690/691)

Regierungszeiten:
667 (kurzfristig) - König der Franken, Teilreiche Neustrien und Burgund
675–679 - König der Franken, Teilreiche Neustrien und Burgund
679–691 - König von ganz Franken

Die wichtigsten Daten ihrer Regierungszeit:

667: Theuderich III. wird vom Hausmeier Ebroin als König für die Teilreiche Neustrien und Burgund ausgerufen. Von der neustrischen Opposition gerufen, setzt Childerich II. gegen seinen Bruder Theuderich III. und den Hausmeier Ebroin durch. Beide werden in ein Kloster verbannt. Childerich II. ist nun König vom gesamten Frankenreich.

675: Streitigkeiten zwischen der neustrischen und der austrasischen Partei am Königshof. Childerich II, seine schwangere Frau und sein ältester Sohn Dagobert fallen einem Mordkomplott zum Opfer. Childerichs damals etwa fünfjähriger zweiter Sohn Chilperich wird ins Kloster verbannt.

676: Verschiedene austrasische Führer unter dem Hausmeier Wulfoald rufen Dagobert II auf den Königsthron nach Austrasien zurück. Die Rückkehr und Ernennung Dagoberts zum König vom Teilreich Austrasien erfolgt gegen den erbitterten Widerstand des neustrischen Hausmeiers Ebroin. Dagobert II überlässt die Regierung seinem Hausmeier Wulfoald. Er selbst kümmert sich nur um gemeinnützige und religiöse Dinge, baute Kirchen und gründete verschiedene Klöster, wie zum Beispiel das Kloster Surbourg im Elsass.

679: Neu ausbrechenden Kämpfe zwischen Austrasien und Neustrien. Dagobert II wird am 23. Dezember 679 auf der Jagd getötet, wahrscheinich vom ihm feindselig gesinnten Hausmeier Ebroin. Da Dagobert keine Nachkommen hatte, wird sein Vetter Theuderich III. sein Nachfolger. Theuderich III. ist nun König von ganz Franken.

687: Schlacht bei Tertry zwischen den Truppen Theuderich III. sowie dessen neustrischem Hausmeier Berchar (Berthar) einerseits und denen Pippins des Mittleren, Hausmeier Austrasiens, andererseits. Pippin gewinnt nicht nur die Schlacht, sondern faktisch auch die Macht über Neustrien und Burgund. Theuderich III. zieht sich nach Paris zurück. - https://de.wikipedia.org/wiki/Schlacht_bei_Tertry

690/691: Theuderich III. verstirbt, sein Nachfolger wird Chlodwig III.

Chlodwig III.

(* um 677; † Ende 694)

Regierungszeit: 690/691–694, König der Franken

Bei Übernahme der Herrschaft ist Chlodwig noch unmündig und seine Mutter Chrodechilde übernimmt die Vormundschaft. Die Regentschaft Chrodechildes endet mit ihrem Tod am 5. Juni. Nach dem Tode wird Childebert III. sein Nachfolger.

Childebert III.

(* um 678/679; † 711 vor dem 2. März)

Regierungszeit: 694–711 - König der Franken

Nach dem Tode wird Dagobert III. sein Nachfolger.

Dagobert III.

(* 699; † 715/716)

Regierungszeit: 711–715/716 - König der Franken

Dagobert starb früh; anstelle seines Sohnes, Theuderich IV., wird Chilperich II. zum König ernannt.

Childerich II. Daniel

(* um 670; † 721)

Regierungszeit: 715–721

Ende 715 oder Anfang 716 wird er von den Gegnern Karl Martells, dem Hausmeier Raganfrid und Plektrudis von Austrien, als Nachfolger Dagoberts III. zum König erhoben. Er hatte, nach der Ermordung seiner Eltern, 40 Jahre als "Bruder Daniel" im Kloster gelebt.

Childerichs bzw. Raganfrids Kampfbündnisse mit dem Friesenherzog Radbod (717) und Eudo von Aquitanien (718) gegen die starke Opposition der Karolinger, insbesondere gegen Karl Martell, scheitern. - https://de.wikipedia.org/wiki/Chilperich_II.

Nach dem Tod von Childerich II. bestimmt Karl Martell als Nachfolger Theuderich IV.

Chlothar IV. (* vielleicht 685 - † 719)

Regierungszeit: 717–719

Am 21.03.717 besiegt Karl Martell bei Vinchy seinen merowingischen Gegenspieler Chilperich II. und dessen Hausmeier Raganfrid. Karl Martell erhebt daraufhin Chlothar IV. zum Gegenkönig.

Die Schlacht bei Soissons im Jahr 718/19 endet mit einem vollständigen Sieg der Austrier unter Karl Martell.

Nach dem Tod von Chlothar IV. erkennt Karl Martell den nun machtlosen Childerich II. als König an.

Theuderich IV.

(* nach 711 - † 737)

Regierungszeit: 721–737

Theuderich verstirbt 737 und der Königsthron bleibt bis Frühjahr 743 unbesetzt.

Karl Martell

(* 688-691; † 741)

Der fränkischer Hausmeier, Sohn Pippins des Mittleren, entmachtet das Geschlecht der Merowinger. Wichtige weltliche und geistliche Posten des Frankenreiches besetzt er mit eigenen Gefolgsleuten. Weiterlesen ...

Bruderzwist nach dem Tode Karls

Die Söhne aus erster Ehe, Karlmann und Pippin der Jüngere, akzeptieren eine Erbteilung mit den Halbbruder Grifo nicht, lassen ihn gefangen nehmen und in ein Kloster sperren. Anfang 742 erfolgt die 3. Reichsteilung, wiederum zwischen Karlmann und Pippin, in Vieux-Poitiers. Karlmann setzt 743 erneut einen merowingischen König, Childerich III., ein, um so die Ämter gemäß der ersten Reichtsteilung seines Vater eine königliche Legitimierung zu geben.

Die Fränkische Reichsteilung von 742 und die Reform der Kirche in den Teilreichen Karlmanns und Pippins (umfangreiches PDF - 67 Seiten)

Childerich III. (* um 720–737 - † um 755)

Regierungszeit: 743–751

Der letzte König aus dem Geschlecht der Merowinger, das bereits vorher faktisch entmachtet war. Ihm wird die die alte merowingische Königspfalz "Villa Brannacum" (Berny-Rivière) als Residenz zugewiesen.
751/752 wird er öffentlich geschoren, was den Verlust der Ehre und damit der Königswürde bedeutet. Anschließend muss er in das Kloster Sithiu eintreten. - https://de.wikipedia.org/wiki/Childerich_III.

Karlmann

(* vor 714 - † 17. Juli 754)

Fränkischer Hausmeier für Austrien und Alemannien von 742-747. Weiterlesen ...

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