Die Geschichte von Adenau ab 1600

Adenau und Umgebung im 17. Jahrhundert

Das Straßennetz in der Eifel im 17. und 18. Jahrhundert war äußerst dürftig. Die älteste Verkehrsverbindung war die heute noch bekannte Kohlenstraße, die sich aus dem Räume Trier, meist in sehr mäßigem Zustande, über Berge und Täler bis zum Rheintal schlängelte. In ihren Anfängen mögen schon römische Kohorten diese Straße benutzt haben. Wie der Name schon sagte, transportierte man vorwiegend Holzkohle aus finsteren Meilern in den Eifelwäldern in Richtung Rheintal; umgekehrt zogen auch fromme Pilger zum heiligen Trier. Siehe: Schwefelhölzer aus Breidscheid, Beitrag von Karlheinz Korden im Heimatjahrbuch des Kreises Ahrweiler 1985.

Vom 17. Jahrhundert an bestehen in Adenau Zünfte (Lederzuft, Wollenweberzunft, Hammerzunft).

Im 17. Jahrhundert erhalten die Johanniter 1/3 des Zehnten im Kirchspiel Adenau, ebenso 1/3 des Novalzehnten, 2/3 fallen dem Herren von Nürburg zu. (Q1.4)

Erst nach 1600 lässt sich Aremberg als Pfarrei urkundlich fassen. Durch das Legat der Frau Margarethe v. d. Marck wurde ein Wittumshof fundiert, Vorraussetzung zum Unterhalt eines Pfarrers und damit auch der Pfarrei. Die Seelsorge der nicht unbedeutenden Ansiedlung Aremberg wurde vorher aller Wahrscheinlichkeit nach durch die Hofkapläne auf der Arburg übernommen. (Q2.1)

Die Dorseler Mühle soll bereits im 17. Jahrhundert erbaut worden sein.

Die Müllenbacher werden im 17. Jahrhundert wieder freie Bauern, sie lösen die Lehnsrechte des Klosters Maximin durch Geld ab. Siehe: Müllenbach hat eine interessante Geschichte, Beitrag von Jakob Rausch im Heimatjahrbuch des Kreises Ahrweiler 1968.

Mitte des 17. Jahrhunderts wird an der Ahr erstmals Burgunder angebaut, später auch Portugieser. (Q3.1)

Eine Ursache für die Entstehung von Landjudenschaften war die Vertreibung der Juden aus den Städten und ihre verstreute Ansiedlung auf dem Land. Auf dem Lande war die kleine Geldleihe an Bauern eine Verdienstquelle, die aber immer wieder zu Vorwürfen von "Judenwucher" führte.

Ahrweiler: Im 17. und 18. Jahrhundert ist die Familie Seligmann Hauptbankier in Ahrweiler. Es ist rühmend zu erwähnen, dass die Familie Seligmann keine Wucherzinsen nahm und armen Leuten sogar Darlehen zinslos überließ. Die Familie ließ sich im Jahre 1763 taufen, und sie nannte sich nun Kreuzberg. Siehe: 100 Jahre Kreissparkasse Ahrweiler, Beitrag von Jakob Rausch im Heimatjahrbuch des Kreises Ahrweiler 1966.

1601

Adenau:

  • Adenau wird seit 1601 überwiegend Flecken genannt. Eine besondere Rechtsstellung der Einwohner ist den Quellen nicht zu entnehmen. Als Marktflecken hat Adenau jedoch eine gewisse Bedeutung.
  • Der Erzbischof von Köln verleiht dem Marktflecken Adenau 4 Jahrmärkte: 1. in den Fasten, 2. Palmsonntag, 3. Geburt Johannes des Täufers (24. Juni), 4. Enthauptung Johannes (29. Aug.). (Q1.3)
  • Bruderschaft St. Blasius und Gerberzunft (Q1.3)
  • Gerber, Schuster, Sattler, Kürschner (Q1.5)
  • Der Schultheiß zu Adenau visitiert die Wullentucher zu Adenau. (Q1.5)
  • Weineinfuhr aus Virneburg (STA Wertheim, Best. Virneburg Akt F 75)

1602

Adenau: Die Burgherrschaft Virneburg kauft in Adenau ein: 2 Äxte (STA Wertheim, Best. Akt Virneburg F 75)

1603

Adenau: Für die Burg Virneburg arbeitet ein Hammacher aus Adenau (Q1.5)

1604

Adenau:

  • Die Burgherrschaft Virneburg lässt in Adenau Wolltuch herstellen und beschäftigt einen Schneider aus Adenau. (Q1.5)
  • Burg Virneburg kauft in Adenau ein: Gartenkraut, Rheinfische, Schuhnägel und Wolltuch (STA Wertheim, Best. Akt Virneburg F 75)

1605

Adenau:

  • Ein Adenauer Fassbinder stellt Fässer für die Virneburg her. (Q1.5)
  • Burg Virneburg kauft in Adenau ein: 3 Holzäxte, 1 Messer, 1 Melkeimer, 1 Mistgabel und Fässer (STA Wertheim, Best. Akt Virneburg F 75)

Nürburg: Welsche Soldaten tragen das Dach am grauen Turm und schneiden das Blech ab. (Eifelverein-Festschrift 1913)

1606

Adenau:

  • Ein Adenauer Gerber arbeitet für die Virneburg. (Q1.5)
  • In Adenau werden Rinderhäute aus Virneburg eingeführt (STA Wertheim, Best. Virneburg Akt F 75)
  • Burg Virneburg kauft in Adenau ein: 1 Ochsen, 1 Sattel, 3 neue Äxte, 2 Schaufeln, Hopfen, Kerzen, Kuhschellen und Unselt (STA Wertheim, Best. Akt Virneburg F 75)

Nürburg:: Am Haenturm, dem schönsten, besten und wehrhaftesten des ganzen Hauses, beschädigte der Wind die Brustwehr (Eifelverein-Festschrift 1913)

1607

Adenau:

  • Die Burgherrschaft Virneburg lässt in Adenau Wolltuch herstellen.
  • Burg Virneburg kauft in Adenau ein: Wolltücher, 2 Äxte und Ölsamen (STA Wertheim, Best. Akt Virneburg F 75)

1608

-noch keine Einträge-

1609

-noch keine Einträge-

Erzbischof Ernst von Bayern

Erzbischof von Köln: Ernst von Bayern.

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