Die Geschichte von Adenau ab 1500
Adenau und Umgebung im 16. Jahrhundert
Adenau gehört zur Herrschaft Nürburg, die bis ins 17. Jahrhundert Reichslehen, danach erzstiftisch-kölnischer Besitz wird. (Q1.3)
Die Anfänge der Tuchherstellung in Adenau lassen sich bis zum Spätmittelalter zurückverfolgen.
Vom 16. Jahrhundert an gibt es zahlreiche Belege dafür, dass Adenauer Handwerker auch für Auswärtige arbeiten. (Q1.5)
Im 16. Jh. betragen Herbst-, Mai- und Fastabendsbede aus Adenau zusammen 56 Mark. (Q1.3)
Die Herzöge von Jülich versuchen vergeblich Rechte an dem Gebiet der Arenberger geltend zu machen. Siehe: Haus Arenberg
Im 16. Jahrhundert zerfällt die Einheit von Christenheit und Kirche in drei Konfessionskirchen. Zum Prozess der Reformation kommt es durch Luther, durch kirchliche Missstände und neue politische Machtkonstellationen. Zwei Versuche, das Kölner Erzstift zu reformieren, misslingen. (Quelle: Erbistum-koeln.de)
1500
Nürburg: Der Amtmann von Nürburg klagt über Weigerung der Einwohner, den Zehnten an das Haus Nürburg zu liefern. (Q1.4)
1503
Trier: Jakob II. von Baden wird Bischof von Trier, Amtszeit 1503 bis 1511.
1504
Nürburg: Burg und Land Nürburg werden an Johann von Ahr verpfändet. (Eifelverein-Festschrift 1913)
Saffenburg: Die Virneburger lassen die niedergerissene Burgkapelle des Heiligen Pankratius neu errichten. (Q22.1)
1506
Adenau:
- Adenau gehört zum Eifeldekanat des Erzbistums Köln, noch im 18. Jahrhundert. Karte ansehen (externes PDF).
- "Am Dienstag nach Quasimodo 1506 verpflichtet sich Jakob von Adenau in das Erzstift Trier zu verziehen, auch sich ledig und quit zu machen gegen den Churfürst von Köln". (Q13.1) Quasimodo = Erster Sonntag nach Ostern.
Barweiler: Barweiler geht an die Grafen von Manderscheid, ursprünglich gehörte Barweiler als Filiale zur Pfarrei Üxheim in der Herrschaft Kerpen. Barweiler trennt sich von dem Pfarrverband mit Üxheim und wird eine eigenständige Pfarrei. (Siehe: Heimatjahrbuch 1956)
1508
Köln: Philipp von Daun wird Erzbischof des Erzbistums Köln, Amtszeit von 1508 bis 1515.
1509
Haus Arenberg: Im Jahr 1509 wurde die Herrschaft Arenberg zu einer Grafschaft erhoben.
Margarethe von Arenberg
1510
Rotwelsch: Sammelbegriff für sondersprachliche Soziolekte bzw. "Dialekte" gesellschaftlicher Randgruppen. Nach einer frühen Erwähnung im Narrenschiff von 1494 als Sprach- und Charaktereigenschaft von Bettlern, ist das 1510 erschienene Liber vagatorum die wohl erste gedruckte größere Darstellung und stellt mit den drastischen Worten des späten Mittelalters die (Sprach-)Welt von Bettelnden, fahrendem Volk (Vaganten), "unehrlichen Berufen" und Kriminellen in den Vordergrund.- https://de.wikipedia.org/wiki/Rotwelsch
1511
Niederbreisig: An der Stelle der heutigen Pfarrkirche zu Niederbreisig steht eine dem Schifferpatron St. Nikolaus geweihte Kapelle, die von den Breisiger Tempelrittern, später von deren Nachfolgern, den Johannitern, betreut wird. (mehr Infos)
Trier: Richard v. Greiffenklau zu Vollrads wird Bischof von Trier, Amtszeit 1511 - 1531.
1512
Honerath: Johann Blankart, Vogt zu Ahrweiler, mit demselben, wie es Johann Kessel von Nürburg gehabt, belehnt. Siehe: Honerath, Hof und Dorf
Trier:
- Unter Kaiser Maximilian I. tagt 1512 zum einzigen Mal ein Reichstag in Trier.
- Des Heilige Rock wird erstmals öffentlich gezeigt.
1514
1 Faßbender (Fassbinder) in Adenau (Q1.5)
1515
Adenau: Ein Fassbinder aus Adenau macht Fässer auf Burg Altenahr. (Q1.5).
Nürburg:
- Burg und Land Nürburg werden an Alef von Gymnich, verpfändet. (Eifelverein-Festschrift 1913)
- Weistum zu Nürburg - Siehe: Weistümer gesammelt von Jacob Grimm Band II (PDF 846 Seiten, auf Seite 618)
- Im Nürburger Weistum von 1515 wird ein Wollmaß erwähnt, 1 clude (1553: klaudtstein) = 21 Silberpfund (Weisthümer, Jakob Grimm VI S. 610)
Köln: Hermann V. Graf von Wied wird Erzbischof und Kurfürst von Köln, Regierungszeit von 1515 bis 1547.
1518
Adenau:
- Inkorporation der Kommende Adenau in die Kommende Trier (LHAK 55 B 203)
- In dieser Zeit wird der Ordenskonvent aufgelöst. Von jetzt ab wohnen die Komture nur mehr zeitweise in der Eifel. Die Verwaltung der Güter besorgt ein Schultheis der Kommende. (Q2.3 1920)
- In Adenau besitzt der Orden zehn sogenannte Stephaner Lehnsgüter, die eine bestimmte Grundpacht zahlen. Außerdem hat die Komturei im Kirchspiel Adenau zahlreiche Martiner Lehnsgüter, deren Träger auf Martini die Zinsen abliefern müssen. (Q2.3 1920)
- Der Orden ist von keinem Landesfürsten abhängig; er bildet eine souveräne "Adelsrepublik". Er ist frei von jeder Staats- und Kirchensteuer. Zudem wird der Orden von weltlichen und kirchlichen Stellen mit Privilegien überhäuft. Die Comturei in Adenau besitzt auch ihre eigene Gerichtsbarkeit und ihren eigenen Schultheißen, dem auch die Güter der Commende mit ihren Bauern und Tagelöhnern unterstehen. Die "Freiheit" und die Rechte der Comturei sind größer als die einer freien Reichstadt. (Siehe: Heimatjahrbuch 1953)
1519
Köln: Die Theologische Fakultät der Universität Köln verdammt am 30. August einen Teil der Schriften Martin Luthers (1483-1546) als ketzerisch. (Q1.19)
Fassbinder
1522
Trier: Vergeblichen Belagerung durch Franz von Sickingen.
1523
Adenau:
- Nach einer Urkunde vom 6. Januar übergibt Arnold von Blankenheim, Prior der Johanniterkommende Adenau, dem Jakob von Rodder alle Ornamente der Kapelle zu Müllenwyrffe, damals bereits genannt "zur Not Gottes", und ermächtigt ihn zum Bau der Kapelle, sowie zur Gestaltung des Gottesdienstes und Almosen zu sammeln. (Siehe: Heimatjahrbuch 1993)
- 1 Glocke aus Aachen, gegossen von Jan von Trier (VI 3 v, S. 44; P. Schug, Geschichte der zum ehemaligen kölnischen Eifeldekanat gehörenden Pfarreien der Dekanate Adenau, Daun, Gerolstein, Hillesheim und Kelberg, Trier 1956, S. 39; M. Lehmann, Gesammelte Beiträge zur Geschichte von Adenau, Adenau 1982, S. 48 mit irriger Jahreszahl 1533)
1524
Heyer/Nohn: Anton (Thönis) Warfeld von Hoichem erhält vom Abt Vinzens von St. Maximin die Lehengüter zu Flesten, Hersdorf, Nohn und Heyer. (Q14.1990)
1525
Antweiler: Weistum zu Antweiler - Siehe: Weistümer gesammelt von Jacob Grimm Band II (PDF 846 Seiten, auf Seite 676)
Köln: Erst 1525 reagiert die Obrigkeit auf die lutherische Bewegung. Am Rhein kommt es zu Aufständen und innerstädtischen Unruhen. (Erzbistum-koeln.de)
1529
Heyer/Nohn:Siffert (Siegfried) von Heyer erhält von Abt Johann zu St. Maximin, mit dem Drittel des Zehnten zu Flesten, dem Hof zu Nohn und dem Hof zu Heyer mit Ausnahme des Hauses Heyer, welches kölnisches Lehen ist. 1534 erhält Siffert vom Erzibschof Hermann von Köln auch die Belehnung mit dem Haus Heyer. (Q14.1990)
1530
Überregional:
- Einführung der Türkensteuer
- Kaiser Karl V. bietet den Kreuzrittern Malta als Lehen an - deshalb die Bezeichnung Malteserorden. (Q15.2)
1531
Trier: Johann III. von Metzenhausen wird Bischof von Trier, Amtszeit: 1531 bis 1540.
1532
Adenau:
- "Burgermeister ambt Adenau im ambt Nürburg" (Q1.3)
- Verlanlagung zur Türkensteuer im Bürgermeisteramt Adenau: 87 Einwohner und 21 Dienstboten in Adenau, 19 Einwohner und 6 Dienstboten in Leimbach, 15 Einwohner in Wimbach, 11 Einwohner und 4 Dienstboten in Quiddelbach, 8 Einwohner und 6 Dienstboten in Breidscheid, 8 Einwohner und 9 Dienstboten in Herschbroich. (Q1.5)
Königsfeld: Aus dem Königsfelder Schöffenweistum vom 10. April, siehe: Stadt und Herrschaft Königsfeld im Mittelalter
1535
Nürburg: Restaurierung des mittleren großen Turmes und der Mauer vpm Zwinger bis zum Weinbachsgarten. (Eifelverein-Festschrift 1913)
1537
Dernau: Mayschoß wird aus dem Pfarrverband entlassen und eine eigenständige Pfarrei. Siehe: Was uns die Dernauer "Schöffenkiste" und das Dernauer "Morgenbuch" berichten
1538
Nürburg: Instandsetzung von Brauhaus, Fleisch- und Backhaus. (Eifelverein-Festschrift 1913)
Auszug aus einem Verzeichnis der Reichskreise mit Angabe der Türkenhilfe aus dem Jahre 1532. Gesamtdokument siehe: PDF (13 Seiten)
1540
Trier: 1540 - 1547 Johann IV. Ludwig von Hagen Bischof von Trier, Amtszeit von 1540 bis 1547.
1543
Überregional: Niederlage der Truppen Wilhelms V. gegen kaiserliche Truppen bei Sittard am 24. März. (Q1.19)
1544
Herrschaft Arenberg: Margaretha von Arenberg ist 17 Jahre alt, als ihr mit dem Tode ihres Bruders Robert III. (1544), dem letzten Sproß der Edelherren von Arenberg aus dem Hause von der Mark, die Regentschaft und das reiche Erbe ihres Geschlechtes zufällt. Siehe: Margaretha von Arenberg
Herrschaft Olbrück: Eine Feststellung des Vermögensstandes (Census) der Bürger erfolgte 1544, als die Olbrücker Herrschaft dieselben aufforderte, wegen der drohenden Türkengefahr zu Kriegssteuerzwecken ihr Einkommen einzuschätzen. Sie führte in Niederzissen nun ca. 34 Familien, in Oberzissen 16, in den übrigen Ortschaften 6—8 Familien auf. Siehe: Zissen und die Herrschaft Olbrück
Überregional: Reichtstag - Josel von Rosheim hat bei Kaiser Karl V. neue Schutzbriefe für die Juden erreicht. Auf dem Reichstag 1544 in Speyer beklagten sich die Juden des Reiches bei Kaiser Karl V., sie würden misshandelt und ihnen zugestandene Rechte verwehrt. Auslöser für die zunehmende Missachtung der Rechte der Juden waren u. a. judenfeindliche Schriften Martin Luthers von 1543. Kaiser Karl erneuerte daher den Schutz der Juden und bestätigte ihre Privilegien. - https://de.wikipedia.org/wiki/Geschichte_der_Juden_in_Deutschland
1545
Virneburg: Am 28.12.1545 stirbt mit Graf Kuno auf der Virneburg das Geschlecht im Mannesstamm aus. Anschließend zieht der Kurfürst von Trier Teile des Virneburger Territoriums als heimgefallene Lehen ein. (Mehr Infos zu Virneburg)
Saffenburg: Die Saffenburg fällt an Graf Dietrich IV. von Manderscheid-Schleiden (1481-1551), der auch von Köln belehnt wird. (Q22.1)
Köln: Im Mai unterstützt Kaiser Karl V. das Domkapitel im Kampf gegen die Reformationsversuche.
1546
Köln: Hermann V. Graf von Wied, Erzbischof und Kurfürst von Köln, wird aufgrund seiner Reformationsversuche von seinen geistlichen und weltlichen Ämtern entbunden.
Prüm: Erwerb der Fürstabtei Prüm durch das Erzstift Trier - https://de-academic.com/dic.nsf/dewiki/808386
1547
Herrschaft Arenberg: Margaretha von Arenberg heiratet Johann von Ligne, Freiherrn von Barbancon. Er nimmt unter Billigung Kaisers Karl V. das Wappen und den Namen Arenberg an. (Haus Arenberg)
Trier: Johann V. von Isenburg wird Bischof von Trier, Amtszeit von 1547 bis 1556.
1549
Herrschaft Arenberg: Arenberg wird zur Reichsgrafschaft erhoben. (Haus Arenberg)
1550
Adenau: Eine Aufstellung nennt 9 Frygude in Adenau; darunter ist auch die Johanniterkomturei und das Haus Zur Mühlen. (Q1.3)
1552
Saffenburg: Die Saffenburg fällt an Graf Dietrich V. von Manderscheid-Schleiden (1508-1560). Von Amtmann Johann von Metternich wird ein Inventar der Saffenburg erstellt. (Q22.1)
1553
Adenau:
- Nach dem Weistum von 1553 stehen Hoch-, Mittel- und Niedergericht im Amt Nürburg und im Ort Adenau dem Erzbischof von Köln zu. Er hat "gebott und verbott, glockenklanck, wasserganck, richtunch über halts und bugh". Im Auftrage des Erzbischofs übt dieses Recht aus, der "die schlussel zur portzen des hauß Nurburgh inne hat". (Q1.3)
- Gerichtstermine in Adenau: Dienstag nach Geschworenen Montag (Montag nach Dreikönige), Dienstag nach Ostern und Dienstag nach Johann Baptist. Beim Tod eines Schöffen dürfen die übrigen Schöffen 2 Personen vorschlagen, wovon der Herr von Nürburg einen ernennt. (Q1.3)
- Weistum zu Nürburg - Siehe: Weistümer gesammelt von Jacob Grimm Band II (PDF 846 Seiten, auf Seite 618)
- Bis 1794 bleibt der Erzbischof von Köln Grund- und Gerichtsherr in Adenau.
- 4 Jahrmärkte in Adenau. (Q1.3)
Domhof St. Peter in Walporzheim: Stabelhof und Asylhof, siehe: Freistätten für Verfolgte
Müllenbach: Müllenbach ist mit 32 Feuerstellen der viertgrößte Ort im Amte Daun. Siehe: Müllenbach hat eine interessante Geschichte.
1554
Virneburg: Graf Dietrich V. von Manderscheid-Schleiden wird mit der verbliebenen Grafschaft von Kurtrier belehnt. (Mehr Infos zu Virneburg)
1555
Nürburg: Herr von Braunsberg zu Brohl lässt den Bergfried neu errichten. Siehe: Wie die Nürburg einst aussah
Rheinlauf-Karte von Caspar Vopel, 1555 erschienen - https://www.heimatjahrbuch-vulkaneifel.de/VT/hjb1980/hjb1980.23.htm - Bild: https://www.heimatjahrbuch-vulkaneifel.de/VT/hjb1980/bilder/Image799.gif
1556
Honerath: Der Hofe zu Honerath wird durch eine Bürgschaft für 500 Taler an Johanniter-Commende zu Adenau verpfändet. Siehe: Honerath, Hof und Dorf
Trier: Johann VI. von der Leyen wird Bischof von Trier, Amtszeit 1556 bis 1567.
1557
Adenau: Ein Schlosser aus Adenau ist auf Burg Aremberg tätig. (Q1.5)
1559
Adenau:
- In einem alten Verzeichnis der vornehmsten Kirchspiele, Dörfer und Ortschaften, vom Jahre 1559 werden folgende Ortschaften im Amte Nurburg genannt: Adenawe, Hunnert, Quiddelbach, Herbroich, Breisheit, Adorf, Gyllgenbach, leimbach, Winbach, die 4 Hundtschaften Rieder, Abenawe, Dhumpelfeld, Gsell, Scholt, Horscheit, Siescheit, Winnerat, Schultissenampt Reifferscheit, Musch, Kitemich, Wirf, Müllenwirf, Hoeffeld, Kottenbor, Pumpf, Robberen, Barweiler. Als eremte adlige Sitze und Häuser im Amte Nurburg werden genannt Wensburg und Kaldenborn den Herren von Burtscheid zu Burgbröl gehörig, Hohenradt dem Doktor Fabri, zur Mühlen dem Her n Bewer, Burglehn Nurburg dem Herrn Beissel von Gynnich gehörig. - Eiflia S. 178
- Ein Schlosser aus Adenau arbeitet auf Burg Altenahr. (Q1.5)
- Für die Virneburg verarbeitet ein Gerber aus Adenau Kuh- und Kalbhäute. (Q1.5)
- Burg Virneburg kauft in Adenau ein: Käse, Fische, Öl (STA Wertheim, Best. Akt Virneburg F 75)
Kirmutscheid: Erstmalig ist die Rede von dem Kirchspiel Kirmisch, doch wird kein Pfarrer genannt. Vielmehr wird Kirmutscheid, da es der Kommende incorporiert ist, von Adenau aus betreut. Siehe: Kirchspiel Kirmutscheid
Trier: Versuch von Trierer Bürgern zur Durchsetzung der Reformation. Erzbischof Johann von der Leyen erreicht, dass sich eine Mehrheit im Stadtrat für die Beibehaltung des katholischen Bekenntnisses erklärt. Wer dem Protestantismus nicht abschwören will, muss die Stadt verlassen.
1560
Saffenburg: Nach dem Tod von Graf Dietrich V. von Manderscheid-Schleiden folgt Graf Dietrich VI. (1538-1593). (Q22.1)
Hauses Wensberg: Am 10. Juli lässt Wilhelm von Orsbeck vom Gericht zu Wensberg, "im Kalkofen" genannt, ein Weistum über Grenzen und Gerechtigkeit des Hauses Wensberg aufstellen. Mehr Infos zu Wensberg, siehe: Burg und Herrschaft Wensberg
1562
Kempenich: Weistum zu Kempenich - Siehe: Weistümer gesammelt von Jacob Grimm Band II (PDF 846 Seiten, auf Seite 629)
Kirchsahr: Am 17. Oktober legt das Gericht in Kirchsahr ein neues Scheffenbuch an, mit "Bewilligung der Herrn Dechant und Capittel von Münster Eiffel, Herrn in der Sarr". Als eine Art Grundbuch enthält das Buch auch die fortlaufende Eintragung der erfolgten Grundstücksübertragungen. Siehe: Das Scheffenbuch des Gerichtes Kirchsahr vom Jahre 1562
Überregional: Maximilian II. (* 31.07.1527 - † 12.10.1576) wird 24. November in Frankfurt am Main zum römisch-deutschen König gewählt.
1563
Sinzig: 1563-1574 Ausbau und Erweiterung der Wasserburg. (Q20.1)
1564
Überregional: Maximilian II. wird Kaiser des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation. Er regiert von 1564 bis 1576.
1565
Adenau: Burg Virneburg kauft in Adenau ein: Wagenschmiere (STA Wertheim, Best. Akt Virneburg F 75)
Wirft: Weistum von Wirft - Siehe: Weistümer gesammelt von Jacob Grimm Band II (PDF 846 Seiten, auf Seite 623)
1567
Adenau: Getreideeinfuhr aus Virneburg (Q1.5)
Haus Arenberg: Graf Johann von Arenberg erlässt eine Bergfreiheit für Mechernich, ab 1583 wird der dortige Bleiberg bergmännisch ausgebeutet.
Köln: Salentin von Isenburg wird Erzbischof und Kurfürst von Köln. Er regiert von 1567 bis 1577.
Trier: Jakob III. von Eltz wird Bischof von Trier, Amtszeit 1567 bis 1581.
1568
Haus Arenberg: Johann von Arenberg fällt in der Schlacht bei Heiligerlee. (Haus Arenberg)
Darstellung des Ochsen der anlässlich der Krönung Kaiser Maximillians II. gebraten wurde. Er war gefüllt mit einem Hirsch, einem Schwein, einem Kalb und mit verschiedenen Geflügel.
1570
Nohn: Eigenes Tauf- und Begräbnisrecht der Filialkirche Nohn belegt. (Q14.1997)
1571
Haus Arenberg: Margaretha von Arenberg lässt sich von Kaiser Maximilien II. ausdrücklich die Reichsunmittelbarkeit bestätigen. Sie beantragt und erhält auch das Münzrecht, ein Zeichen der Souveränität. (Haus Arenberg)
1572
Kapelle Müllenwirft: 2/3 aller Geldbeträge aus dem Opferstock gebühren der Kapelle und 1/3 dem Komtur in Adenau. Was außerhalb des Stocks geopfert wird, sowie Einkünfte aus den Ländereien steht nur der Kapelle zu. (Siehe: Heimatjahrbuch 1993)
Saffenburg: Erzbischof Salentin von Köln bekundet am 15. Juli, dass das Schloss und Herrlichkeit Saffenberg von alters her Erzstift kölnisches Lehen und Offenhaus gewesen sind und belehnt Graf Dietrich von Manderscheid und Blankenheim, Herr zu Schleiden. (Q22.1)
1573
Antweiler: Margarethe von der Mark schenkt dem Pastor zu Antweiler einen gemeinen Platz gegen die Mullengass über, worauf der abgelebte Pastor Johann Eich Weide gepflanzt. (Q2.2 Seite 25)
1574
Ahrweiler: Die "Elfer" werden erstmals in der Verordnung des Erzbischofs Philipp von Köln über die Wahlen der Schöffen zu Ahrweiler vom 7. März aufgeführt. Ein Kollegium, das sich aus acht Personen aus den vier Huten und je einer Person aus den umliegenden Dörfern von Ahrweiler zusammensetzt. Siehe: Elfer, und Achter im mittelalterlichen Ahrweiler
Kaltenborn: Eine Verhandlung über die Zugehörigkeit von Kaltenborn vom 20. Juni, siehe: Das Kaltenborner Weistum, eine lebendige Geschichtsquelle
Kesseling: In der Pfarrchronik sind von 1574 bis zur Auflösung des Klosterpriorates 1703 noch vierzehn Mönche als Seelsorger der Reihe nach aufgeführt. Siehe: 1200 Jahre Kirche in Kesseling
Remagen: Remagener Weistum von 1574. Siehe: Remagen im 16. Jahrhundert
Trier: Für sein Bistum kann der Kurfürst und Erzbischof Jakob III. von Eltz mit päpstlicher Erlaubnis das Gebiet der Abtei Prüm gewinnen. Siehe: Bistum Trier: Geschichte.
1575
Adenau: Hafereinfuhr aus Virneburg (Q1.5)
1576
Arenberg: Die Grafschaft Arenberg wird zum Fürstentum erhoben. Gegen Ende des Jahres zieht sich Margaretha von Arenberg für mehrere Jahre auf Schloss Arenberg zurück, um sich der Wohlfahrt ihrer Untertanen zu widmen. Sie lässt eine neue Schlosskapelle bauen, die unter dem Titel der Allerseligsten Jungfrau Maria geweiht wird. Siehe: Haus Arenberg
Kesseling: Durch die reformatorischen Maßnahmen des Abtes Christoph von Manderscheid hält Trier sich berechtigt und verpflichtet, die Reichsunmittelbarkeit der Abtei Prüm aufzuheben und mit dem Erzbistum so zu vereinigen, dass der Kurfürst von Trier als Administrator die Abtswürde von Prüm übernimmt; insofern untersteht nun auch, die Propstei Kesseling in weltlichen und geistlichen Dingen dem Erzbischof von Trier. Siehe: Kesseling und das Kloster Prüm
Überregional: Rudolf II. (* 18.07.1552 - † 20.01.1612 ) wird Kaiser des Heiligen Römischen Reichs Deutscher Nation. Er regiert von 1576 bis 1612.
1577
Kesseling: Der Erzbischof von Trier überträgt die Pfarrei Kesseling einem Weltpriester. Siehe: Kesseling und das Kloster Prüm
Köln: Gebhard Truchseß von Waldburg-Trauchburg (* 10.11.1547 - † 31.05.1601) wird als Gebhard I. Kurfürst und Erzbischof von Köln. Er regiert von 1577 bis 1583.
1578
Adenau: Am 18. Juni ruft Notar Jakob Dulcken im Auftrage des Nürburger Amtmannes Hermann von Gymnich die eidesfähigen männlichen Bewohner von Kaltenborn nach Adenau, wo das Ding im Hause des Niesen Merten "oben auf der Stube" tagte, siehe: Ein Dingtag in Adenau für die Einwohner von Kaltenborn
1580
Adenau: Das Geschlecht von Breitscheid-Schütz stirbt um 1580 im Mannesstamme aus. Die Erbtochter Katharina von Breitscheid heiratete 1553 Christoph von Hausen. Siehe: Breidscheid, Adelshof, Dorf und Kapelle
Überregional:
- Gebhard I., Kurfürst und Erzbischof von Köln, kommt auf Hoffesten in Kontakt mit der Gerresheimer Kanonisse Agnes von Mansfeld. Sie ist seine heimliche Geliebte seit spätestens 1580. Graf Adolf von Neuenahr (1544-1589) stellte dem Paar sein Schloss in Moers als Liebesnest zur Verfügung. (Q1.12)
- Johann VII. von Schönenberg wird Bischof von Trier, Amtszeit: 1581 bis 1599.
1582
Köln/Bonn: Die Urkunden des kurkölnischen Archivs und die Landeskasse lagern in Bonn. Gebhard I. bemächtigt sich dieser im November. Am 19 Dezember gibt er seinen Konfessionswechsel bekannt und stellt seinen Untertanen die Wahl der Konfession frei. Sein Reformationsversuch führte zum verheerenden Kölner Krieg, dem ersten Religionskrieg auf deutschem Boden nach der Reformation. (Q1.12)
1583
Adenau:
- Die Erhebung einer Marktakzise lässt auf Markttag schließen (PfaA Akt 23)
- Die Marktakzise steht der Pfarrkirche Adenau zu, noch 1705 bezeugt. (Q1.3)
- Die Pfarrkirche Adenau erhält jährlich 17 Pfund Wolle. (Q1.5)
- 1 Messbuch aus Nürburg, Seile aus Koblenz, die Uhr für die Kirche aus Ahrweiler. (PfaA Akt 23)
Köln/Bonn:
- Gebhard I. heiratet in Bonn am 2. Februar Agnes von Mansfeld. Daraufhin wird er von Papst Gregor XIII. als Erzbischof abgesetzt und exkommuniziert (päpstliche Verfügung vom 22. März). Gebhard erkennt seine Absetzung nicht an. (Q1.12)
- Ernst von Bayern wird am 23. Mai zum Erzbischof und Kurfürst von Köln gewählt. Er regiert von 1583 bis 1612.
- Kölner Krieg: Auf katholischer Seite greifen nun auch Spanien und das Herzogtum Bayern, ausgestattet mit Geldmitteln des Vatikans, in die Kampfhandlungen ein. Im evangelischen Lager stellt sich allein der Pfalzgraf Johann Casimir offen auf Gebhards Seite. Im Juli 1583 erreichen circa 7.000 Mann des Pfalzgrafen das rechtsrheinische Gebiet bei Bonn. Die beiden Armeen vermieden die offene Feldschlacht und blieben jeweils auf ihrer Seite des Rheins. Kaiser Rudolf II stellt sich auf die Seite des Domkapitels. (Q1.12)
- Die bayerischen Truppen rücken in das kurkölnische Oberstift ein, um die Stadt Bonn zu erobern. Am 17. Dezember gelingt es ihnen, die als uneinnehmbar geltende Godesburg im Süden von Bonn einzunehmen, indem sie einen Stollen in den Burgberg treiben und die Burgmauern mitsamt dem halben Berg in die Luft sprengen. Erzbischof Ernst von Bayern zieht in die freigekämpfte Residenzstadt Bonn ein.
1584
Köln/Bonn:
- Nach der Eroberung der Wasserburg Poppelsdorf übergeben die truchsessischen Söldner des Gebhard I die Stadt Bonn am 19. Januar an den Erzbischof und Kurfürst Ernst von Bayern. (Q1.12)
- Rom richtet eine ständige Nuntiatur in Köln ein, die unmittelbar Erkenntnisse über die religiöse Entwicklung in Nordwestdeutschland an das päpstliche Staatssekretariat übermittelt. (Q2.7)
1587
Adenau:
- Prozession nach Müllenwirft, auch 1740 bezeugt, Wallfahrtskirche 1910 wüst. (Q1.4)
- Der Klöppel für die Glocke aus Antweiler (PfaA Akt 23)
1588
Antweiler: Vicarius Heinrich Basen zu Ahrweiler gewesener Pastor zu Antweiler beklagt sich sub datum 17. November 1588 bei Margaretha von der Mark über ihm Zeit seines Pfarrdienstes zu Antweiler von Statthalter Ewald Lehmann entzogenen Pastoralgefälle. (Q2.2 Seite 25)
1589
Adenau: Ein Schlosser aus Adenau arbeitet auf Burg Altenahr (LHAK 2/1185)
Altenahr: Heinrich von der Horst zu Pützfeld erhält am 11. November Burg, Amt und Kellnerei Altenahr pfandweise verschrieben und wird als Amtmann des Amtes Altenahr eingesetzt. Es folgen Reperaturarbeiten. Siehe: Inventaraufnahme auf Burg Altenahr im Jahre 1625
1591
Adenau: Die Burg Altenahr kauft Pulver in Adenau (LHAK 2/1275)
Arenberg: Margaretha von Arenberg erweitert den Bergwerksbezirk und jeder erhält die Möglichkeit, auf seinem eigenen Grund und Boden zu schürfen.
1592
Barweiler: Von der im 16. Jahrhundert vorhandenen Kirche ist bekannt, dass sie den Chor im Ostturm hatte, zu dessen Wiederherstellung der baupflichtige Inhaber des Patronates im Jahr 1592 angehalten wurde. Das Patronatsrecht übt bis 1802 der Pfarrer von Üxheim aus. Die heutige Kirche wurde wohl in der 2. Hälfte des 17. Jahrhunderts gebaut unter Verwendung eines älteren Baus, wie ein Teil des Mauerwerks der Südseite vermuten lässt. (Q2.3 Seite 3)
1593
Arenberg: Margaretha von Arenberg befasst sich mit den Gründen von Zauberei und Hexenwahn. Sie sieht die Ursache dieses Unglaubens im Misstrauen auf Gottes Barmherzigkeit und Kraft. Daraufhin führt sie den obligatorischen Unterricht im Lesen, Schreiben und Katechismus ein und bestimmt die Pfarrer zu Trägern dieses Unterrichts. Den Eltern, die ihre Kinder nicht zu dem Unterricht schicken, wird eine Strafe angedroht.
Saffenburg: Nach dem Ableben von Graf Dietrich VI., des letzen Grafen des Hauses Manderscheid–Schleiden im Jahre 1593, nimmt sein Schwager Philipp von der Marck durch List die Saffenburg ein. (Q22.1)
1594
Adenau: Burg Virneburg kauft in Adenau ein: 1 Holzaxt. (STA Wertheim, Best. Akt Virneburg F 75)
1595
Adenau: Bei einer Plünderung in Adenau fallen holländischen Reitern Leinentuch, Wollentuch, Werktuch, Leinenbarchent und Tischtuch in die Hände. (Q1.5)
1597
Bonn: Bonn wird offiziell zum Residenzsitz der Kölner Kurfürsten.
1598
Adenau: 4 Jahrmärkte in Adenau.
1599
Arenberg: Erzherzog Albert ernennt den Fürsten Karl von Arenberg zum Staatsrat, Admiral und Generalkapitän zur See. Siehe: Haus Arenberg
Tier: Lothar von Metternich wird Bischof von Trier, Amtszeit: 1599 bis 1623.
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