Die Geschichte von Adenau ab 1780

Adenau und Umgebung von 1780 bis 1789

1780

Adenau:

  • Edictal-Verordnung in Betreff der Einführung ausländischer Wullentücher vom 15. April, Kurfürst und Erzbischof Maximilian Friederich verbietet, zum Schutz des einhemischen Gewerbes, die Einfuhr und den Verkauf von ausländischen Tuchen. Siehe: Der Kölner Kurfürst Maximilian Friedrich und die Wüllenweber-Zunft zu Adenau
  • Kurfürstliches Verbot, Wolle vor Laurentius (10. August) aus dem Amt Nürburg - zum Schaden der Adenauer Wollenweberzunft - außer Landes zu verkaufen. (Q1.5)

Kirmutscheid: Kirmutscheid wird wieder eine eigene Pfarrei. Sie besteht aus den Dörfern Wirft und Kottenborn sowie aus der im Wirftbachtale gelegenen Wallfahrtskapelle "Not Gottes", genannt "Müllenwirft". (mehr Infos)

1782

Adenau:

  • Die Gemeinde Adenau hat einen Armen-Inspector, der "wegen die armen Leuten und außhaltung frembder betteler und vagabunten Aufsicht führen soll". (Q1.3)
  • Durch den langanhaltenden Winter ziehen auch die Futterpreise an. (Q14.1998)

Marktplatz Bonn - ca. 1780

Marktplatz Bonn, ca. 1780.

1783

Adenau: Der Marktflecken Adenau hat "viele Wollenweber-Stühle im Gange, welche besonders Waaren, wie sie der Landmann und die mittlere Klasse von Leuthen braucht, liefert, und also viel Geld im Lande erhalten". (Q1.5)

Ahütte: Die Volkszählung von 1783/84 in den Arenberger Territorien ermittelt in Ahütte insgesamt 20 ansässige Familien. Allein vom Ackerbau (also ohne Nebenerwerb) leben davon zwölf. Zwei sind Ackerbauer und Müller, zwei Ackerbauer und Branntweinbrenner, zwei Ackerbauer und Krämer, einer Ackerbauer und Hammerschmied, einer Ackerbauer, Pottasch brenn er und Wirt. Viehbestand: 24 Pferde, 197 Schafe, 79 Kühe und fünf Ochsen. (Q14.1997)

Aremberg: Bau der St. Nikolaus, das genaue Baujahr der heutigen Kirche ist nicht belegt. Es wird das Jahr 1783 angenommen.

1784

Adenau:

  • Die Wollenweberzunft hat keine eigene Walk- und Ölmühle; benutzt werden die Mühlen oberhalb Leimbach und in der Birrenbach. Die Zunft will eine eigene Mühle unter der Luckenbach an dem Werthchen errichten. Der Erzbischof von Köln lehnt Walkzwang für diese Mühle ab. 1785 Genehmigung der neuen Walkmühle für die Wollenweberzunft. (Q1.5)
  • Adenauer Holzhändler flößen 300 Klafter Holz die Ahr hinunter. (Q1.5)

Nürburg: Die Burg selbst ist teilweise verfallen, die Schlosskapelle jedoch in verhältnismäßig gutem Zustand. (Q14.1975)

1785

Adenau:

  • Die Franziskaner klagen: "unser ohnedem in hiesiger mageren Eiffel nothleydendes Kloster". Das Kloster hatte durchschnittlich 12-14 Insassen, von denen 5-6 Priester waren. Hauptaufgabe war seelsorgerische Tätigkeit; das Kloster Ölberg war zudem Wallfahrtsstätte zum heiligen Antonius von Padua (Q1.4)
  • Konzession einer neuen Walkmühle für die Wollenweberzunft Adenaus unter der Luckenbach an dem Werthchen. (Q1.5)
  • Ein Dachdecker aus Adenau ist auf der Nürburg tätig. (Q1.5)

Barweiler: Schreiben des Kölner Generalvikars Johann Philipp Jakob von Horn-Goldschmitt vom 28. April. Der Pfarrer von Barweiler, N. Schnitz, möge sich innerhalb von 8 Tagen äußern zu dem Missbrauch, dass tote Kinder nach Barweiler zur Taufe gebracht werden, gegen die geistlichen Gesetze. (Q2.3 Seite 25)

Brohl: Van der Muelen erwirbt die Brohler Nussölmühle und baut sie zu einer Papiermühle um. Siehe: Papierfabrikation in Brohl seit 1785.

1786

Adenau: 224 Bürger in Adenau. (Q1.5)

Trier/Koblenz: Die Residenz des Kurfürstentums Trier wird in das neu erbaute Kurfürstliche Schloss von Koblenz verlegt.

1787

Müsch: Bau der Filialkirche. (Q2.2)

1788

Adenau:

  • 2 Boten verkehren regelmäßig zu festgesetzten Zeiten zwischen Adenau und Bonn. (Q1.1)
  • Wollenweberzunft: 141 Meister (Siehe: Heimatjahrbuch 1955). Zählt man noch außer den Spinnern und Webern die Lehrlinge und Gesellen, Färber, Tuchscherer und Walker hinzu, so beschäftigte die Wollindustrie nach einem vorhandenen Zunftbrief fast tausend Personen. Siehe: Die Wollindustrie in Adenau
  • "Wie sehr die Adenauer Wollenweberzunft auch von der kurfürstlichen Regierung geschätzt war, sehen wir aus einer Verordnung des Kurfürsten Maximilian Friedrich, datiert von Bonn, 25. April, wodurch den ausländischen Kaufleuten das Hausieren mit Wolltüchern und der Verkauf nicht neun Viertel breiter Tücher auf den Jahrmärkten untersagt wird." (Siehe: Heimatjahrbuch 1955)

Mosbrucher Fischweiher: "Der Weiher wurde dann per 1. April 1788 erneut auf 12 Jahre verpachtet. Er war inzwischen durch den alten Pächter zu einem einträglichen Betrieb entwickelt worden. Das hatte sich herumgesprochen, und das erste Gebot belief sich daher auch gleich auf 23 Reichstaler/Jahr. Danach boten immer mehr: der Amtmann Meurer von Virneburg, Kaplan Müller von Nürburg, Gerichtsschöffe Stefan Weber von Adenau, Lehnschultheiß Michel Emmerichs von Uess, Anton Reder (Rieder) von Zumried. Schließlich erhielt der alte Pächter Johann Meyer von Zumried den Zuschlag für 36 Reichstaler Pacht pro Jahr." (Q14.1994)

Nohner Bach: 22/23 Juni - "Auf Nohner Bach, an der Schafbrücke, ist ein Fuhrmann von Bodenbach verunglückt. Das Wasser hat ihm die Karre umgeschlagen, und das Pferd ist ersoffen auf der Stelle. Zu Müllenbach ist selbig Dato eine Magd im Wasser ertrunken." (Q14.1998)

Kurfürstliche Residenz Koblenz, 1789

Kurfürstliche Residenz Koblenz, 1789.

1789

Adenau:

  • Das Vermögen der St. Matthias-Bruderschaft in Adenau soll zum Teil zur Verbesserung der Schulverhältnisse in Adenau eingesetzt werden. (Q1.4)
  • Burg zu Adenau: ursprünglicher Sitz der Familie von Adenau, altes Burghaus, heute Anwesen am Buttermarkt, Hauptstraße 180-184. (Q1.2)
  • Kariolpost Bonn-Adenau. (Q1.1)
  • Apotheker in Adenau bezeugt. (Q1.4)

Bruchhauser Weiher: Am 28. März 1789 wird im Namen des Kölner Kurfürsten der Bruchhauser Weiher am Winsbach auf 12 Jahre an Bernhard Retterath verpachtet. Die Pacht beträgt 18 Reichstaler jährlich, zahlbar bei der Kellnerei des Amtes Nürburg in Adenau. (Q14.1988)

Köln/Bonn: Der 1772 in Bonn geborene Salomon Oppenheim jun. gründete 1789 ein Wechsel- und Kommissionsgeschäft, das sich später in Köln zum Bankhaus S. Oppenheim und 1904 zur Privatbank Sal. Oppenheim entwickelte. Salomon Oppenheim jun. wirkte mit seiner Bank in den ersten drei Dekaden des 19.Jahrhunderts maßgeblich an der wirtschaftlichen Entwicklung Kölns und des Rheinlandes mit. - https://www.xn--jdische-gemeinden-22b.de/index.php/gemeinden/a-b/441-bonn-nordrhein-westfalen

Territorien im Rheinland 1979

Ausschnitt aus Territorien im Rheinland 1979, siehe: Orginalkarte (externer Link).

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