Die Geschichte von Adenau ab 1820

Adenau und Umgebung von 1820 bis 1829

1820

Adenau:

  • Der Stadtrat von Adenau protestiert: Adenau sei irrtümlich als Stadt betrachtet worden, es sei ein bloßer Marktflecken und darum auch von der Wahlberechtigung im Stand der Städte ausgeschlossen. (Q1.3)
  • Die Grabsteine der Grafen von Nürburg werden zerstört um ein neues Pflaster zu legen. (Q13.1)
  • Weinbau im Kreis Adenau: 27 ha. (Q7.1)

Bonn: Am 4. Januar wird das Museum Rheinisch-Westfälischer Altertümer wird als 'Antiquitäten-Museum' durch Erlass des preußischen Staatskanzlers Karl August von Hardenberg gegründet.

Maria Laach: Der preußische Regierungspräsident, Daniel Heinrich Delius, erwirbt das Kloster Maria Laach samt See und Länderein als Gutshof.

1821

Adenau:

  • Umwandlung des Friedensgerichts in ein Amtsgericht. (Q1.3)
  • Die evangelischen Einwohner von Adenau gehören zur Pfarrei Mayen. (Q1.4)

Ahrweiler: In einem Ratsprotokoll der Stadt Ahrweiler vom 22. November findet sich die Eintragung, es sei "der Wein hiesiger Gegend fürnehmste Nahrung (= Erwerbszweig), die unachlässig gehalten werden muß." (Eifelvereinsblatt 1932)

Altenburg: Genehmigung eines Kapellenbaus durch die Königlich-Preußische Regierung zu Koblenz am 2. April. Siehe: Altenburg und seine Kapellen

Überregional: Päpstlichen Bulle "De salute animarum" zur Wiedererrichtung des Erzbistums Köln, es umfasst die Regierungsbezirke Köln, Aachen und teilweise Düsseldorf. Zur Kölner Kirchenprovinz gehören die Bistümer Paderborn, Münster und Trier (Q1.7). Durch Kabinettsordre bestätigt der preußische König am 23. August die päpstliche Bulle als bindendes Statut der katholischen Kirche. (Q1.19)

1822

Überregional: Nach dem Tode des Amtsinhaber des Oberpräsidiums Kleve-Jülich-Berg, werden die beiden rheinischen Provinzen vereinigt unter der Leitung des Koblenzer Oberpräsidenten. (Q3.4) Die Rheinprovinz (auch Provinz Rheinland, Rheinpreußen oder Rheinlande genannt), durch Fusion der Provinzen Jülich-Kleve-Berg und Großherzogtum Niederrhein entstanden, umfasst ursprünglich das Rheinland von Kleve bis Saarbrücken, später bis Trier.

1823

Heyerkapelle: Die Kirche wird durch den Bürgermeister von Kelberg (Cornelius Metten) auf Abbruch versteigert. Den Zuschlag erhält Müllermeister Blum von Niederehe für 43 Taler. Siehe auch: Erinnerungen an Heyer

Müllenwirft: Das ehemalige Heiligtum wird mit Genehmigung des Generalvikariates in Aachen an den Gutsbesitzer Servatius in Barweiler für 250 kölnische Taler verkauft. (mehr Infos)

Stahlhütte: Die Hütte gelangt in den Besitz einer Familie Krämer, die noch im Besitz weiterer Hütten und sehr begütert ist. Sie erwerben die Lommersdorfer Erzgrube. Siehe: Aremberger winden war begehrt

Überregional: Zahl der im Regierungsbezirk Trier erlegten Wölfe 77, davon 49 in der Eifel. (Eifelvereinsblatt 1931)

1824

Adenau:

  • Die Pfarrei Adenau gehört zum Bistum Trier.
  • 13 Juden in Adenau, darunter 1 Handeltreibender. (Q1.4)

Altenburg: Fertigstellung der Kapelle, ein einfacher Bruchsteinbau. Siehe: Altenburg und seine Kapellen

Aremberg: Pfarrei Aremberg kommt zum neuerrichteten Bistum Trier. (Q2.1)

Trier: Josef vom Hommer wird Bischof von Trier, Amtszeit 1824 bis 1836.

1825

Adenau:

  • Einrichtung eines Wochenmarktes, besteht noch 1840. (Q1.3)
  • 1. Februar: Kreissekretär Anton Andreas Haas wird nach der Pensionierung von Landrat Köller zum kommissarischen Landrat bestellt.
  • 8. Juli: Ernennung von Hans Karl Heuberger zum Landrat des Kreises Adenau, Amtseinführung am 31. August.
  • Die Gemeinde Adenau verkauft die Reste der Klosteranlage der Franziskaner für 100 Taler auf Abbruch. (Q11.1)

Köln:

  • Mit Ferdinand August Graf Spiegel erhält Köln einen neuen Bischof, in dessen Amtszeit es zur Organisation des Bistums (Errichtung von Dekanaten) und der kirchlichen Verwaltung (Domkapitel, Weihbischof, Generalvikariat, erst 1848 Offizialat) kommt. (Q1.7)
  • Erste rheinische Dampfmühle errichtet. Siehe: Es klappert die Mühle

Überregional:

  • Die Preußisch Rheinische Dampfschiffahrtsgesellschaft entsteht. Das Dampfschiff "Der Rhein" verkehrt von Koblenz bis Köln und stromauf bis Straßburg.
  • 24. Juni: Gründung der Aachener Feuerversicherungsgesellschaft, der späteren "Aachener und Münchener" durch David Hansemann. (Q1.19)
  • 14. November: Durch Kabinettsordre wird die Einberufung des Rheinischen Provinziallandtags angeordnet. (Q1.19)

  • 17. August: Die seit 1803 für Preußen geltende Bestimmung, dass Kinder aus konfessionsverschiedenen Ehen (Mischehen) grundsätzlich der Konfession des Vaters folgen sollen, werden durch königliche Kabinettsordre auf die westlichen Provinzen übertragen. (Q1.19)

    1826

    Die Eröffnung des ersten Provinziallandtages fand am 29. Oktober 1826 statt. Charakteristisch war eine "Volksvertretung" in vier Ständen: Der Stand der "Fürsten" ("geborene" Mitglieder aus fünf Familien ehemals reichsunmittelbarer Standesherren), der "Ritterstand" (25 Abgeordnete, die von den Besitzern der in die ritterschaftlichen Matrikel eingetragenen Güter gewählt wurden), der Stand der Städte (25 Abgeordnete) und der Stand der Landgemeinden (25 Abgeordnete). Voraussetzung für aktives und passives Wahlrecht war Grundbesitz mit einer verhältnismäßig hohen Grundsteuerleistung. 54 Vertreter des ländlichen Grundbesitzes standen somit 25 Städtern gegenüber, Adel und Grundbesitz waren deutlich bevorteilt. Siehe: Archiv der Provinzialstände der Rheinprovinz (PDF 310 Seiten)

    Zahl der im Regierungsbezirk Trier erlegten Wölfe 92, davon 47 in der Eifel. (Eifelvereinsblatt 1931)

    1827

    Adenau:

    • Der Pfarrer von Adenau beklagt sich, dass an Markttagen der Kirchhof dazu benutzt werde, Buden und Kramläden aufzubauen. (Q1.3)
    • Dekanat Adenau mit 28 Pfarreien, 1869 durch Abtrennung des Dekanates Barweiler 14 Pfarreien, 1924 Dekanat Barweiler aufgelöst. (Q1.4)
    • Ab dem 15. Mai 1927 verkehrt täglich ein Postomnibus von Mayen nach Adenau.

    Bongard: Bau der Sankt Agatha-Kapelle

    1828

    Adenau:

    • Verlegung des Friedhofes unterhalb des Ortes Adenau in den ehemaligen Franziskanerklostergarten. (Q1.2)
    • Markttag für den 28. Dezember genehmigt. (Q1.3)
    • Kreis Adenau - Viehhaltung und Viehzucht: Pferde 1.000, Rindvieh 10.350, Schafe 27.762, Schweine 2.997, Ziegen 610. (Eifelverein-Festschrift 1913)
    • Die preußische Statistik von 1828 zählt zum Kreis zwei Schlösser, 25 katholische Kirchen und 81 Kapellen, 77 öffentliche Gebäude, 37 katholische Elementarschulen und zwei Fabriken.

    1829

    Adenau:

    Wochenblatt für die Eifel: Am 6. Februar erscheint die Erstausgabe "Wochenblatt für die Eifel". Der Inhalt umfasst gemeinnützige Mitteilungen, Berichte über das Wirtschaftsleben der verschiedenen Eifelkreise, geschichtliche und erkundliche Plaudereien, vermischte Neuigkeiten aus aller Welt und allerlei Belletristisches: Baladen, Lyrik, Erzählungen, Reimrätsel usw. (Eifelvereinsblatt 1929)

  • Ortsansicht Adenau Markt 1829

    Vorschaubild: Ortsansicht Adenau Markt 1829, Federzeichnung (Verein für Heimatpflege Adenau). Orginalgröße und Quelle: Portal Rheinische Geschichte (externer Link).

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