Die Geschichte von Adenau ab 1800
1700 1800 1801 1802 1803 1804 1805 1806 1807 1808 1809 1810Adenau und Umgebung im 19. Jahrhundert
Von 1798 bis 1814 steht Adenau unter französischer Verwaltung. Der Kanton Adenau im Arrondissement Bonn ist dem Rhein-Mosel-Département zugeordnet - Umfangreiche Informationen zur Verwaltungsgliederung
Die Eifel im 19. Jahrhundert gilt als "Preußisch Sibirien". Eine dünn besiedelte und strukturschwache Region, die nach den Worten Kaiser Wilhelms II. allenfalls für die Jagd und für Manöver zu gebrauchen ist. Der preußische Staat beschränkt seine Verwaltungstätigkeit weitgehend auf die ordnungspolitische Dimension. Viele Bereiche des sozialen, karitativen und kulturellen Lebens werden im 19. Jahrhundert von Vereinen abgedeckt. (Q1)
Zu Anfang des 19. Jahrhunderts hat die Adenauer Tuchmanufaktur zehn Arbeiter beschäftigt, die jährlich 4.000 m Mittelstoff liefern. Außerdem empfangen 80 Tuch-Weber das Garn von der Manufaktur zur weiteren Verarbeitung durch Handwebstühle. 27.000 Meter sind das jährliche Ergebnis ihrer Arbeit (Q2). Im 19. Jahrhundert ist Handel mit Adenauer Tuchen auf den Messen in Leipzig und Frankfurt am Main bezeugt.
Seit dem 19. Jahrhundert gilt die Ahr als das größte zusammenhängende Rotweinanbaugebiet nördlich der Alpen (Q3). Aus dem Fremdenverkehr insbesondere der sogenannten "Sommerfrische" ergeben sich neue Erwerbsquellen.
Erst im 19. Jahrhundert sind auch evangelische Einwohner in Adenau. (Q4)
Die Schiffahrt auf Rhein und Mosel betreibt man bis Mitte des Jahrhunderts in hölzernen Booten, die mit vorgespannten Pferden mühsam zu Berg getreidelt werden. Das Treideln wurde bereits von den Römern eingeführt, anfangs die Boote noch durch Truppen gezogen. Am Rhein befinden sich die Treidelpfade nur am römischen, linken Ufer, seitdem gilt Rechtsverkehr in der Rheinschiffahrt.
Im Rheinland verbreitet sich der Roggenanbau, hauptsächlich in den den Gebirgsregionen. Der Roggen war im Orient ein Wintergras und wurde von den Slaven mitgebracht.

Treidelschiff am Binger Mäuseturm, Federzeichnung von Wenzel Hollar 1636
1800
Einführung der französischen Munizipalverfassung am 17. Februar. (Q7)
Kanton Adenau:
- Bildung eines Friedensgerichts in Adenau.
- Bau der Michaelskapelle auf dem Buttermarkt, 1839 neu hergestellt (P. Blum, Adenau am Nürburgring, Adenau 1952, S. 43)
- Das Gebäude des Johanniterhauses dient als Kaserne der Gendarmen. (Ph. Wirtgen, Die Eifel in Bildern und Darstellungen. T. 2: Das Ahrtal, Bonn 1866, S.94)
- Die Hammerzunft in Adenau: Um 1800 zählt die Zunft 27 Meister (7 Schreiner, 7 Schmiede, 3 Nagelschmiede, 4 Maurer und 6 Zimmerer) und 6 Mitbrüder, darunter zwei Geistliche. (Q5)
Umgebung
- Bongard: Um 1800 war Bongard ein Straßendorf (Urkataster Bongard 1826-1862). Quelle: Das alte Forsthaus am Barsberg in Bongard
- Lanterhofen: Schon um das Jahr 1800 soll in hiesiger Gegend Ton gegraben und mit Fuhrwerken in Töpfereien nach Mayen befördert worden sein. (Q6)
- Ahrweiler/Remagen: Am 17. September fährt die erste Eisenhahn von Remagen nach Ahrweiler Die Bahn wurde zunächst nur für Personen-und Gepäckverkehr freigegeben, am 1. Oktober auch für den Güterverkehr.

Vorschaubild: Ortsansicht Adenau von Westen um 1800 (Verein für Heimatpflege Adenau). Orginalgröße und Quelle: Portal Rheinische Geschichte (externer Link).
Quellen & Links
Q1) 125 Jahre Eifelverein – Gegründet 1888 (abgerufen am 02.07.2024)
Q2) Die Wollindustrie in Adenau
Q3) Rotwein bringt Feuer ins Leben
Q4) Rheinischer Städteatlas Adenau Teil 4 (abgerufen am 18.05.2024)
Q5) Die Hammerzunft in Adenau
Q6) Tonwerk Lantershofen
Q7) Zeittafel Rheinische Geschichte (abgerufen am 19.08.2024)
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