Die Geschichte von Adenau ab 1600

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Adenau und Umgebung im 17. Jahrhundert

Das Straßennetz in der Eifel im 17. und 18. Jahrhundert war äußerst dürftig. Die älteste Verkehrsverbindung war die heute noch bekannte Kohlenstraße, die sich aus dem Räume Trier, meist in sehr mäßigem Zustande, über Berge und Täler bis zum Rheintal schlängelte. In ihren Anfängen mögen schon römische Kohorten diese Straße benutzt haben. Wie der Name schon sagte, transportierte man vorwiegend Holzkohle aus finsteren Meilern in den Eifelwäldern in Richtung Rheintal; umgekehrt zogen auch fromme Pilger zum heiligen Trier. (Q1)

Vom 17. Jahrhundert an bestehen in Adenau Zünfte (Lederzuft, Wollenweberzunft, Hammerzunft).

Im 17. Jahrhundert erhalten die Johanniter 1/3 des Zehnten im Kirchspiel Adenau, ebenso 1/3 des Novalzehnten, 2/3 fallen dem Herren von Nürburg zu. (Q2)

Erst nach 1600 lässt sich Aremberg als Pfarrei urkundlich fassen. Durch das Legat der Frau Margarethe v. d. Marck wurde ein Wittumshof fundiert, Vorraussetzung zum Unterhalt eines Pfarrers und damit auch der Pfarrei. Die Seelsorge der nicht unbedeutenden Ansiedlung Aremberg wurde vorher aller Wahrscheinlichkeit nach durch die Hofkapläne auf der Arburg übernommen. (Q3)

Die Dorseler Mühle soll bereits im 17. Jahrhundert erbaut worden sein.

Die Müllenbacher werden im 17. Jahrhundert wieder freie Bauern, sie lösen die Lehnsrechte des Klosters Maximin durch Geld ab. Siehe: Müllenbach hat eine interessante Geschichte, Beitrag von Jakob Rausch im Heimatjahrbuch des Kreises Ahrweiler 1968.

Mitte des 17. Jahrhunderts wird an der Ahr erstmals Burgunder angebaut, später auch Portugieser. (Q4)

Eine Ursache für die Entstehung von Landjudenschaften war die Vertreibung der Juden aus den Städten und ihre verstreute Ansiedlung auf dem Land. Auf dem Lande war die kleine Geldleihe an Bauern eine Verdienstquelle, die aber immer wieder zu Vorwürfen von "Judenwucher" führte.

Ahrweiler: Im 17. und 18. Jahrhundert ist die Familie Seligmann Hauptbankier in Ahrweiler. Es ist rühmend zu erwähnen, dass die Familie Seligmann keine Wucherzinsen nahm und armen Leuten sogar Darlehen zinslos überließ. Die Familie ließ sich im Jahre 1763 taufen, und sie nannte sich nun Kreuzberg. (Q5)

Naunheimer Hof: ca.1600 bis 1794 - v. Metternich zu Winneburg und Beilstein. (Q6)

1600

Heyer: Die erste Kapelle wird nach einer Schrift im Pfarrarchiv Nohn um 1600 erbaut und im Jahre 1611 zum Messelesen eingerichtet. Die Pfarrer Haubrich und Schug vermuten jedoch ein noch älteres Datum. (Q7)

Königsfeld/Heckenbach: Die Waldboten sind alleinige Herren von Königsfeld und Heckenbach. Siehe: Aus dem Heckenbacher Ländchen

1601

Adenau:
  • Adenau wird seit 1601 überwiegend Flecken genannt. Eine besondere Rechtsstellung der Einwohner ist den Quellen nicht zu entnehmen. Als Marktflecken hat Adenau jedoch eine gewisse Bedeutung.
  • Der Erzbischof von Köln verleiht dem Marktflecken Adenau 4 Jahrmärkte: 1. in den Fasten, 2. Palmsonntag, 3. Geburt Johannes des Täufers am 24. Juni, 4. Enthauptung Johannes am 29. Aug.. (Q8)
  • Bruderschaft St. Blasius und Gerberzunft (Q8)
  • Gerber, Schuster, Sattler, Kürschner (Q9)
  • Der Schultheiß zu Adenau visitiert die Wullentucher zu Adenau. (Q9)
  • Weineinfuhr aus Virneburg (STA Wertheim, Best. Virneburg Akt F 75)

Antweiler: 30. May, Antweiler: An diesem Tag . .. »Wilcher dömal ist gewes des Herren Himel Fahrtes Abendt« erhob sich unversehens am Nachmittag ein Ungewitter mit Regen und Hagel, verfinsterte sich der Himmel, die Schleusen des Himmels öffneten sich und unvorstellbare Wassermassen stürzten hernieder, so daß die entsetzten Bewohner an den Weltuntergang glaubten. Die Chronik berichtet weiter: »... und neben anderen groissen Schade mitt sich genomen 16 Gebeuten Heusern Scheuren und Stellen und in die 9 Personen ertrunken. Das Wasser aber ist dermaßen vergift gewesen das es die Fisch der Ahr in die 2 Meil erstickt«. (Zit. n. Rhein-Zeitung vom 2. Juli 1975). Siehe: Die Ahr und ihre Hochwässer in alten Quellen

Erzbischof Ernst von Bayern

Erzbischof von Köln: Ernst von Bayern.

1602

Adenau: Die Burgherrschaft Virneburg kauft in Adenau ein: 2 Äxte (STA Wertheim, Best. Akt Virneburg F 75)

1603

Adenau:

Kaltenborn: Hans Daniel wird am 18. Juni von Wilhelm von Braunsberg, kurkölnischer Amtmann zu Nürburg, mit der Herrschaft Kaltenborn belehnt. Siehe: Von den Herren und der Herrschaft Kaltenborn — Hochacht

Heidner Hof: verpfändet vor 1603 bis 1607 an Degenhard v. Metternich zu Brohl; dieser verpfändet den Hof zur Hälfte an das Kloster Laach. (Q6)

1604

Adenau:

1605

Adenau:

Nürburg: Welsche Soldaten tragen das Dach am grauen Turm und schneiden das Blech ab. (Q10)

1606

Adenau:

Nürburg:: Am Haenturm, dem schönsten, besten und wehrhaftesten des ganzen Hauses, beschädigte der Wind die Brustwehr (Q10)

1607

Adenau:

Sassen: Der Nürburger Amtmann von Gymnich ordnet eine eine Ortsbesichtigung und Neufestsetzung der Abgaben an. Siehe: Steuerveranlagung in Sassen 1607

1608

Bildung der Protestantische Union.

1609

Ahrweiler: Zwei aus Bachem stammende Frauen werden in Ahrweiler als Hexen verbrannt Siehe: Ahrweiler Hexenprozesse im 16. und 17. Jahrhundert

Gründung der Katholische Liga.

Quellen & Links

Q1) Schwefelhölzer aus Breidscheid
Q2) Rheinischer Städteatlas Adenau Teil 4 (abgerufen am 18.05.2024)
Q3) Repertorium - Zum Pfarrarchiv der katholischen Pfarrei St. Nikolaus in Aremberg (PDF 107 Seiten)
Q4) Neuester Führer in das Tal der Ahr von Remagen bis Adenau Ausgabe im PDF-Format (83 Seiten)
Q5) 100 Jahre Kreissparkasse Ahrweiler
Q6) Adelshöfe in der früheren Herrschaft Kempenich
Q7) Heyerkapelle und Friedhof
Q8) Rheinischer Städteatlas Adenau Teil 3 (abgerufen am 17.05.2024)
Q9) Rheinischer Städteatlas Adenau Teil 5
Q10) Eifelverein-Festschrift 1913

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