Adenau 1906
Ereignisse rund um Adenau 1906
Adenau:
- 4. Februar: Aufruf zur Gründung eines Fonds zwecks Errichtung eines Denkmals zum Gedächtnisse des Großen Kaisers Wilhelm I. auf der Hohen Acht durch den Eifelverein Ortsgruppe Adenau. (Q1)
- Einleitung und Durchführung von Zusammenlegungsverfahren in der Eifel, der durch die Realteilung in der Erfolge teils auf geringe Größe entstandenen Parzellen. Am weitesten vorgeschritten waren die Arbeiten in Adenau und Daun.
- Adenau verfügt eine evangelische Pfarrstelle mit 200 Seelen. (Q2)
- 17. Oktober: Kaiserfahrt durch die Eifel von Bonn über Godesberg und Remagen ins Ahrtal, wobei Ahrweiler, Adenau, die Nürburg und die Virneburg berührt wurden, und weiter nach Mayen, Münstermaifeld und Burg Eltz. Adenau hatte sich in einen Flaggenschmuck gehüllt, am Viehmarkt überreichte ein Schuldkind dem Kaiser einen Blumenstrauß. (Q1)
- 21. Dezember: Der Berliner Oberkirchenrat genehmigt im Einvernehmen mit dem Preußischen Kultusministerium die Errichtung der Pfarrstelle in Adenau. (Q7)
Kreis Adenau:
- Kreis Adenau (Fläche 54.945 ha): Durchgeführte Zusammenlegungen - Anzahl 11, Fläche 4.429 ha, Anzahl der Parzellen vorher = 49.756, nachher = 7.880
Eingeleitete noch nicht durchgeührte Zusammenlegungen - Anzahl 12, Fläche 4.298 ha. - Gemäß Mitteilung des Hoteliers W. Frings baut er auf der Nürburg ein größeres Hotel, welches kommende Ostern eröffnet werden soll. (Q1)
- Dümpelfeld: Nach langen Verhandlungen, ob die Bahn von Dümpelfeld oder Adenau aus weitergebaut werden soll, entscheidet man sich für die Strecke Dümpelfeld—Lissendorf. Ausschlaggebend war die Tatsache, dass von Dümpelfeld nach Adenau die Steigung für eine Vollbahn zu groß war. Siehe: Bahnbau Dümpelfeld-Lissendorf.
Erste Vermessungen für die Eisenbahnstrecke Dümpelfeld - Ahrdorf - Hillesheim - Lissendorf - Jünkerath - St. Vith. (Q3)
Dernau: Obwohl das Zusammenleben zwischen Christen und Juden im allgemeinen recht problemlos gewesen sein soll, ist in einem 1906 erschienenen englischen Reiseführer der folgende Text zu finden: "Dernau is a nest of blood-sucking jews who prey on the exigences of the peasants, getting the sale of the wines into their hands, in bad times advancing money at high interest; and when once getting a grip on a farm not letting go again. ..." (in sinngemäßer Übersetzung: "Dernau ist ein Nest von blutsaugenden Juden, die die Notlage der Bauern ausnutzen, versuchen den Weinverkauf in ihre Hände zu bringen und in schlechten Zeiten Geld zu hohen Zinsen zu vergeben. Und wenn sie einmal einen Hof in ihrem Griff haben, lassen sie ihn nicht mehr los. ...") Aus Dernau stammte der Weinhändler Samuel Heymann (geb. 1814). Quelle und mehr Infos bei jüdische-gemeinden.de
Überregional:
- Der rheinische Zentrumspolitiker Julius Bachem veröffentlicht die einflussreiche programmatische Schrift "Wir müssen aus dem Turm heraus!". Er fordert die konfessionelle Ghettoisierung der Kulturkampfzeit zu überwinden. (Q6)
- Köln: Gründung des "Rheinischen Vereins für Denkmalpflege und Heimatschutz" im Kölner Gürzenich am 20. Oktober. (Q4)
- Wittlich: Gründung des Georg Fischer Verlag. Er wurde vom Namensgeber Georg Fischer bis zur Schließung 1956 geleitet. (Q5).
Quellen & weiterführende Links:
Q1) Eifelvereinsblatt 1905
Q2) Rheinischer Städteatlas Adenau Teil 4 (abgerufen am 18.05.2024)
Q3) Heimatjahrbuch Kreis Ahrweiler 1980
Q4) Zeittafel Rheinische Geschichte (abgerufen am 19.08.2024)
Q5) wirtschaftsgeschichte-rlp.de
Q6) Das Rheinland im Kaiserreich (abgerufen am 01.07.2024)
Q7) Erlöserkirche Adenau
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