Die Geschichte von Adenau ab 1780
1600 1700 1710 1720 1730 1740 1750 1760 1770 1780 1790 1800Adenau und Umgebung von 1780 bis 1789
1780
Adenau
- Edictal-Verordnung in Betreff der Einführung ausländischer Wullentücher vom 15. April, Kurfürst und Erzbischof Maximilian Friederich verbietet, zum Schutz des einhemischen Gewerbes, die Einfuhr und den Verkauf von ausländischen Tuchen. Siehe: Der Kölner Kurfürst Maximilian Friedrich und die Wüllenweber-Zunft zu Adenau
- Kurfürstliches Verbot, Wolle vor Laurentius (10. August) aus dem Amt Nürburg - zum Schaden der Adenauer Wollenweberzunft - außer Landes zu verkaufen. (Q1)
Umgebung
- Eichenbach: Die Zahl der Häuser in Eichenbach 9, die Einwohnerzahl 47. (Q2)
- Kirmutscheid: Kirmutscheid wird wieder eine eigene Pfarrei. Sie besteht aus den Dörfern Wirft und Kottenborn sowie aus der im Wirftbachtale gelegenen Wallfahrtskapelle "Not Gottes", genannt "Müllenwirft". (mehr Infos)
- Nohn: Grundsteinlegung zur neuen Nohner Kirche. (Q15)

Marktplatz Bonn, ca. 1780.
1781
Arenberg: Verurteilung der Margaretha Schlucht auf der Arenburg, Betrag im Heimatjahrbuch Ahrweiler 2022/23. (Externer Link)
Nohn: Die Kapelle wird wegen Baufälligkeit durch einen einschiffigen Neubau ersetzt. Der anscheinend aus dem 16. Jahrhundert stammende Turm bleibt erhalten. Für Planung und Bauleitung gibt das Lagerbuch den Bruder Nick aus. (Q14)
1782
Adenau
- Die Gemeinde Adenau hat einen Armen-Inspector, der "wegen die armen Leuten und außhaltung frembder betteler und vagabunten Aufsicht führen soll". (Q3)
Umgebung
- Durch den langanhaltenden Winter ziehen die Futterpreise an. (Q15)
- Arenberg: Die wiederholte Aufspaltung der Familie in einzelne Zweige (von der Marck-Arenberg, von der Marck-Sedan, von der Marck-Lummen, von der Marck-Rochefort) führte nicht zu Teilungen des Stammterritoriums. Zu ihm gehören das gefreite Tal Arenberg / Aremberg und 14 Ortschaften oder Weiler mit einigen zusätzlichen Höfen und Mühlen. Im Jahre 1782 umfasst es 8.800 Hektar mit rund 2.300 Einwohnern.
1783
Adenau
- Der Marktflecken Adenau hat "viele Wollenweber-Stühle im Gange, welche besonders Waaren, wie sie der Landmann und die mittlere Klasse von Leuthen braucht, liefert, und also viel Geld im Lande erhalten". (Q1)
Umgebung
- Ahütte: Die Volkszählung von 1783/84 in den Arenberger Territorien ermittelt in Ahütte insgesamt 20 ansässige Familien. Allein vom Ackerbau (also ohne Nebenerwerb) leben davon zwölf. Zwei sind Ackerbauer und Müller, zwei Ackerbauer und Branntweinbrenner, zwei Ackerbauer und Krämer, einer Ackerbauer und Hammerschmied, einer Ackerbauer, Pottasch brenn er und Wirt. Viehbestand: 24 Pferde, 197 Schafe, 79 Kühe und fünf Ochsen. (Q14.1997)
- Aremberg: Bau der St. Nikolaus, das genaue Baujahr der heutigen Kirche ist nicht belegt. Es wird das Jahr 1783 angenommen.
- Kerpen ist ein Burgort. Auf der Burg, die dem Herzog von Arenberg gehört, residiert seit 1772 Heinrich Ignaz Bender, seines Zeichens Hofkammerrat und Amtmann. (Q4)
- Nohn: Die beiden Seitenaltäre der Pfarrkirche werden von dem Schreiner Wilhelm Raskop aus Blankenheim angefertigt und haben mit einem viertelkreisförmigen Grundriss, einer von Pilastern und Säulen flankierten akanthusverzierten Mittelnische und der darüber befindlichen Volutenbekrönung mit Ölbild den gleichen Aufbau. (Q14)
Die erste Messe in der neuen Kirche findet am 20. Juli statt. Seelsorger der Gemeinde ist von 1783 bis 1794 Johannes Dreimüllers Sohn Anton. (Q15)
1784
Adenau
- Die Wollenweberzunft hat keine eigene Walk- und Ölmühle; benutzt werden die Mühlen oberhalb Leimbach und in der Birrenbach. Die Zunft will eine eigene Mühle unter der Luckenbach an dem Werthchen errichten. Der Erzbischof von Köln lehnt Walkzwang für diese Mühle ab. 1785 Genehmigung der neuen Walkmühle für die Wollenweberzunft. (Q1)
- Adenauer Holzhändler flößen 300 Klafter Holz die Ahr hinunter. (Q1)
Umgebung
- Dreisbachmühle: Die Mühle wird vom Hochwasser beschädigt. (Q5)
- Nürburg: Die Burg selbst ist teilweise verfallen, die Schlosskapelle jedoch in verhältnismäßig gutem Zustand. (Q14.1975)
1785
Adenau
- Die Franziskaner klagen: "unser ohnedem in hiesiger mageren Eiffel nothleydendes Kloster". Das Kloster hatte durchschnittlich 12-14 Insassen, von denen 5-6 Priester waren. Hauptaufgabe war seelsorgerische Tätigkeit; das Kloster Ölberg war zudem Wallfahrtsstätte zum heiligen Antonius von Padua (Q6)
- Konzession einer neuen Walkmühle für die Wollenweberzunft Adenaus unter der Luckenbach an dem Werthchen. (Q1)
- Ein Dachdecker aus Adenau ist auf der Nürburg tätig. (Q1)
Umgebung
- Barweiler: Schreiben des Kölner Generalvikars Johann Philipp Jakob von Horn-Goldschmitt vom 28. April. Der Pfarrer von Barweiler, N. Schnitz, möge sich innerhalb von 8 Tagen äußern zu dem Missbrauch, dass tote Kinder nach Barweiler zur Taufe gebracht werden, gegen die geistlichen Gesetze. (Q7 Seite 25)
- Brohl: Van der Muelen erwirbt die Brohler Nussölmühle und baut sie zu einer Papiermühle um. (Q8).
- Gelsdorf: Gelsdorf in einem Reisebericht von 1785
- Nohn: Ein großes Basaltlavakreuz, am Wegesrand von Trierscheid hinab zum Nohner Bach, trägt die Inschrift: INRI 1785 ZU E(H)REN GOTTES MACHEN LASSEN NECKLAS MVELLER V. TRIESCHET MARCRIETA FRINGELS IN MAYEN. Nach der mündlichen Überlieferung waren die Stifter Emigranten, die dieses, nach Westen ausgerichtete Kreuz als Segenszeichen auf ihrem Weg in die neue Heimat aufrichten ließen. (Q16)
1786
Adenau
- 224 Bürger in Adenau. (Q1)
Umgebung
- Trier/Koblenz: Die Residenz des Kurfürstentums Trier wird in das neu erbaute Kurfürstliche Schloss von Koblenz verlegt.
1787
Müsch: Bau der Filialkirche. (Q9)

Kurfürstliche Residenz Koblenz, 1789.
1788
Adenau
- 2 Boten verkehren regelmäßig zu festgesetzten Zeiten zwischen Adenau und Bonn. (Q10)
- Wollenweberzunft: 141 Meister (Siehe: Heimatjahrbuch 1955). Zählt man noch außer den Spinnern und Webern die Lehrlinge und Gesellen, Färber, Tuchscherer und Walker hinzu, so beschäftigte die Wollindustrie nach einem vorhandenen Zunftbrief fast tausend Personen. (Q12)
- "Wie sehr die Adenauer Wollenweberzunft auch von der kurfürstlichen Regierung geschätzt war, sehen wir aus einer Verordnung des Kurfürsten Maximilian Friedrich, datiert von Bonn, 25. April, wodurch den ausländischen Kaufleuten das Hausieren mit Wolltüchern und der Verkauf nicht neun Viertel breiter Tücher auf den Jahrmärkten untersagt wird." (Siehe: Heimatjahrbuch 1955)
Umgebung
- Mosbrucher Fischweiher: "Der Weiher wurde dann per 1. April 1788 erneut auf 12 Jahre verpachtet. Er war inzwischen durch den alten Pächter zu einem einträglichen Betrieb entwickelt worden. Das hatte sich herumgesprochen, und das erste Gebot belief sich daher auch gleich auf 23 Reichstaler/Jahr. Danach boten immer mehr: der Amtmann Meurer von Virneburg, Kaplan Müller von Nürburg, Gerichtsschöffe Stefan Weber von Adenau, Lehnschultheiß Michel Emmerichs von Uess, Anton Reder (Rieder) von Zumried. Schließlich erhielt der alte Pächter Johann Meyer von Zumried den Zuschlag für 36 Reichstaler Pacht pro Jahr." (Q14.1994)
- Nohner Bach: 22/23 Juni - "Auf Nohner Bach, an der Schafbrücke, ist ein Fuhrmann von Bodenbach verunglückt. Das Wasser hat ihm die Karre umgeschlagen, und das Pferd ist ersoffen auf der Stelle. Zu Müllenbach ist selbig Dato eine Magd im Wasser ertrunken." (Q15)
- Altenahr: Über die Einführung des Blauen Burgunders als Qualitätsrebsorte berichtet der Rentmeister Delhees in Altenahr an den Erzbischof von Köln im Jahre 1788, siehe: Rotwein bringt Feuer ins Leben
1789
Adenau
- Das Vermögen der St. Matthias-Bruderschaft in Adenau soll zum Teil zur Verbesserung der Schulverhältnisse in Adenau eingesetzt werden. (Q6)
- Burg zu Adenau: ursprünglicher Sitz der Familie von Adenau, altes Burghaus, heute Anwesen am Buttermarkt, Hauptstraße 180-184. (Q12)
- Kariolpost Bonn-Adenau. (Q10)
- Apotheker in Adenau bezeugt. (Q6)
Umgebung
- Bruchhauser Weiher: Am 28. März 1789 wird im Namen des Kölner Kurfürsten der Bruchhauser Weiher am Winsbach auf 12 Jahre an Bernhard Retterath verpachtet. Die Pacht beträgt 18 Reichstaler jährlich, zahlbar bei der Kellnerei des Amtes Nürburg in Adenau. (Q14.1988)
- "Der Kurfürst (Clemens Wenzeslaus) von Trier ist mit der Stadt Trier in Streit, der Fürst von Köln mit der Stadt Bonn und Köln, und er hat die Pforten besetzt mit den Husaren und hat nichts in die Stadt gehen lassen von ." (Q15)
- Köln/Bonn: Der 1772 in Bonn geborene Salomon Oppenheim jun. gründete 1789 ein Wechsel- und Kommissionsgeschäft, das sich später in Köln zum Bankhaus S. Oppenheim und 1904 zur Privatbank Sal. Oppenheim entwickelte. Salomon Oppenheim jun. wirkte mit seiner Bank in den ersten drei Dekaden des 19.Jahrhunderts maßgeblich an der wirtschaftlichen Entwicklung Kölns und des Rheinlandes mit. (Q13)

Ausschnitt aus Territorien im Rheinland 1789, siehe: Orginalkarte (externer Link).
Quellen & Links
Q1) Rheinischer Städteatlas Adenau Teil 5
Q2) Eichenbach — Blick in die Geschichte eines Eifeldörfchens
Q3) Rheinischer Städteatlas Adenau Teil 3 (abgerufen am 17.05.2024)
Q4) Kerpen in der Eifel ist eine Reise wert
Q5) Erinnerungen an frühere Mühlen im oberen Ahrtal
Q6) Rheinischer Städteatlas Adenau Teil 4 (abgerufen am 18.05.2024)
Q7) Repertorium - Pfarrarchiv der katholischen Pfarrei St. Gertrud in Barweiler (PDF 52 Seiten)
Q8) Papierfabrikation in Brohl seit 1785
Q9) Repertorium - Zum Pfarrarchiv der katholischen Pfarrei St. Maximin in Antweiler (PDF 117 Seiten)
Q10) Rheinischer Städteatlas Adenau Teil 1 (abgerufen am 18.05.2024)
Q11) Die Wollindustrie in Adenau
Q12) Rheinischer Städteatlas Adenau Teil 2 (abgerufen am 18.05.2024)
Q13) https://www.xn--jdische-gemeinden-22b.de/index.php/gemeinden/a-b/441-bonn-nordrhein-westfalen (abgerufen am 21.06.2025)
Q14) Die Pfarrkirche "St. Martin" in Nohn
Q15) Vor 200 Jahren im Land zwischen Adenau und Daun
Q16) Auswanderung im Zeichen des Kreuzes
Hinweis: Diese Seite stellt eine Basisinformation dar. Sie wird routinemäßig aktualisiert. Eine Gewähr für die Richtigkeit und Vollständigkeit der Angaben kann nicht übernommen werden. Sollte eine Datei gegen Urheberrechtsbestimmungen verstoßen, wird um Mitteilung gebeten, damit diese unverzüglich entfernt werden kann. Sofern auf externer Seite verlinkt oder diese eingebunden wurden, ist jeweils die Quelle angegeben und es wird gebeten, sich dort über die Nutzungsbestimmungen der Rechtsinhaber zu informieren.
Manche der ältere Texte enthalten Wörter und Darstellungen, die in der heutigen Zeit als beleidigend oder rassistisch gelten. Adenova unterstützt diese Ausdrücke nicht, möchte jedoch die Texte im Orginal bewahren, Dokumente einer Zeit mit anderen Einstellungen, Perspektiven und Überzeugungen.